Standpunkte aus Kirche & Diakonie
„Migration menschenwürdig gestalten“
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben am 21.10.2021 ein ökumenisches Grundlagenwort zu Fragen von Migration und Flucht veröffentlicht. Das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) vorbereitete Dokument mit dem Titel „Migration menschenwürdig gestalten“ steht in der Nachfolge des Gemeinsamen Wortes „ ... und der Fremdling, der in deinen Toren ist“ aus dem Jahr 1997.Humanitärer und politischer Einsatz für Geflüchtete an belarussischer Grenze gefordert
Das EKHN-„Kirchenparlament“ hat eine Resolution verabschiedet, in der gefordert wird, dass Hilfsorganisationen ebenso wie internationale Beobachterinnen und Beobachter Zugang zu den Geflüchteten an der belarussischen Grenze bekommen. Zudem heißt es in dem Papier, dass die EU „Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit in der Flüchtlingspolitik, nicht Härte und Abschottung“ brauche.Erfolg für Kampagnenbündnis #GleichBeHandeln
Die Proteste und Petiton der Kampagne „GleichBeHandeln“ hatten Erfolg. Die Ampel-Koalition will „Die Meldepflichten von Menschen ohne Papiere überarbeiten, damit Kranke nicht davon abgehalten werden, sich behandeln zu lassen“, so steht es im Koalitionsvertrag (Zeilen 4701 f.).Psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung von Geflüchteten in Hessen verbessern
Mit einer deutlichen Positionierung für den Ausbau und die weitere Ausgestaltung der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung von Geflüchteten und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wenden sich neun Organisationen an politisch Verantwortliche in Hessen und an die Öffentlichkeit.Zugang zu gesundheitlicher Versorgung auch für Menschen ohne Papiere sicherstellen
Die gesundheitliche Versorgung in Deutschland darf nicht vom Aufenthaltsstatus abhängen. Hunderttausenden Menschen ohne Papiere wird der Zugang zum Gesundheitssystem bisher aber faktisch verwehrt: Gehen sie zum Arzt, laufen sie durch die Übermittlungspflicht im Gesundheitswesen Gefahr, abgeschoben zu werden. Mit einer Protestaktion am 18. November 2021 vor dem Reichstag in Berlin macht die Kampagne „GleichBeHandeln“ auf diesen menschenrechtlichen Missstand aufmerksam.„Aus dem Grenzland erreicht uns Jesu Stimme“
Gemeinsamer Appell der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Arbeitsgruppe „Christliche Vision“ des Koordinierungsrates für Belarus angesichts der Not im polnisch-belarussischen Grenzgebiet.Kinder leiden besonders unter der Abschiebung
Von keinem anderen deutschen Flughafen werden so viele Menschen abgeschoben wie vom Flughafen Frankfurt am Main. Die Träger der Abschiebungsbeobachtung am Frankfurter Flughafen sehen Handlungsbedarf, das macht der jetzt veröffentlichte Tätigkeitsbericht von 2020 deutlich.EKD fordert Auswertung des Afghanistan-Einsatzes und Abschaffung von AnkERzentren
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) setzt sich für eine kritische Auswertung des deutschen militärischen Einsatzes und des zivilen Engagements in Afghanistan seit 2001 ein. Eine entsprechende Bitte solle der Rat der EKD an die Bundesregierung richten. An der kritischen Evaluation des Einsatzes solle sowohl der Bundestag als auch die deutsche und afghanische Zivilgesellschaft beteiligt werden, heißt es in einem entsprechenden Beschluss der Synode der EKD.Gemeinsam können wir in Europa erneut eine Million schutzbedürftiger Menschen retten!
Erklärung der außerordentlichen Generalversammlung der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME), die vom 14. bis 16. Oktober 2021 in Brüssel tagte. Die CCME vertritt 41 Kirchen, Kirchenräte und ähnliche Organisationen aus ganz Europa.EKHN-Synode verabschiedet Afghanistan-Resolution
Unter dem Titel „Afghanistan: Hilfe für und Aufnahme von Flüchtlingen sind das Gebot der Stunde“ wurde die Resolution der EKHN-Synode mit einem Forderungskatalog an die Politik am 11. September mit großer Mehrheit verabschiedet. Unter anderem werden humanitäre Aufnahmeprogramme und eine Erleichterung des Familiennachzugs gefordert.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.