Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Arbeitsmarktintegration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Deutschland hat in den letzten Jahren viele Geflüchtete aufgenommen. Die Arbeitsmarktintegration von Ausländer*innen, die in Deutschland leben und nicht kurzfristig in ihre Heimat zurückkehren können, ist eine zentrale gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Damit diese gelingen kann, hat die Diakonie Deutschland ein Empfehlungspapier entwickelt, mit Forderungen an Politik und Gesellschaft und als Diskussionsgrundlage für Arbeitgeber und Institutionen.Evangelische Kirche kritisiert europäische Flüchtlingspolitik
Die Evangelische Kirche erinnert daran, die Perspektive der schutzsuchenden Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Bei der Diskussion um nationale Lösungen in Asylfragen werde das eigentliche Problem vernachlässigt.Diakonie lehnt Gesetz zur Neuregelung des Familiennachzugs ab
Die Diakonie setzt sich für Familiennachzug für subsidiäre Flüchtlinge ein - auch für Geschwisterkinder - und lehnt den aktuellen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Familiennachzugs für subsidiär geschützte Eltern und minderjährige Kinder ab.Schutz der Familie nicht zahlenmäßig begrenzen
Zur anstehenden Kabinettsbefassung (9. Mai) mit dem Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: "Dem Gesetzesentwurf gelingt es nicht, den Grund- und Menschenrechten von Familien und insbesondere Kindern gerecht zu werden. Beim Vorrang von Familien mit minderjährigen Kindern und beim Nachzug von minderjährigen ledigen Geschwistern sind dringend Nachbesserungen erforderlich."Diakonie begrüßt Signale Hessens gegen Flüchtlings-Zentren
Diakonie und evangelische Kirchen in Hessen warnen vor der Einrichtung von neuen, großen Flüchtlingszentren und begrüßen die Zurückhaltung Hessens, sich an den sogenannten "Anker"-Pilotprojekten von Innenminister Horst Seehofer zu beteiligen.„Kirchenvorstände und Flüchtlinge werden kriminalisiert“
Das Urteil des Oberlandesgerichts München zum Kirchenasyl ruft Kritik in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hervor. Der Leiter der Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit und Migration, Andreas Lipsch, sagt: „Wichtiger als Flüchtlinge und Kirchenvorstände zu kriminalisieren, wäre es, Kirchenasyle zu vermeiden.“„Kirchenvorstände und Flüchtlinge werden kriminalisiert“
Das Urteil des Oberlandesgerichts München zum Kirchenasyl ruft Kritik in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hervor. Der Leiter der Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit und Migration, Andreas Lipsch, sagt: „Wichtiger als Flüchtlinge und Kirchenvorstände zu kriminalisieren, wäre es, Kirchenasyle zu vermeiden.“Auswertung des Rechtshilfefonds: Mehr Menschen in Abschiebungshaft
Das verschärfte deutsche Aufenthalts- und Asylrecht zeigt drastische Auswirkungen: Die Abschiebungshaft wird verstärkt genutzt. Dies zeigen die aktuellen Zahlen aus der Auswertung des Rechtshilfefonds von Diakonie und Caritas. Ein Grund für die Abschiebungshaft ist das Dublin-Verfahren.Paritätischer sieht Zugang zu individuellem Recht auf Asyl bedroht
Anlässlich der heutigen Anhörung (16. April) im Innenausschuss des Deutschen Bundestages zur zukünftigen Ausgestaltung der Gemeinsamen Europäischen Asylpolitik (GEAS) fordert der Paritätische die Bundesregierung auf, auch zukünftig den Zugang zum individuellen Recht auf Asyl innerhalb der Europäischen Union sicherzustellen.Diakonie: Mehr Großzügigkeit für Opfer des syrischen Bürgerkriegs
Angesichts der zugespitzten Lage in Syrien fordert die Diakonie Deutschland eine großzügigere Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsgebiet. „Besonders die Zusammenführung mit bereits hier lebenden Familien muss erleichtert werden“, fordert Diakonie-Präsident Ulrich Lilie.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.