Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Katastrophe zeigt die Dringlichkeit der Seenotrettung
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, forderte erneut sichere Fluchtwege für Migrant*innen: Das schreckliche Bootsunglück am 25. Juli vor der Küste Libyens mit vielen Toten zeige, wie dringlich es ist, Menschen zu retten, die sich aus Verzweiflung auf die lebensgefährliche Überfahrt über das Mittelmeer begeben.Europäische Kirchen fordern Mission zur EU-Seenotrettung
In Italien ist die Kapitänin des Seenotrettungsschiffs „Sea-Watch 3“, Carola Rackete, zu einer weiteren Vernehmung erschienen. Das berichten mehrere Medien. Der Grund: Gegen sie wird unter anderem wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt. Europäische Kirchen und Hilfswerke forderten ein Ende der Kriminalisierung von Nichtregierungsorganisationen, die Menschen aus Seenot retten.Flüchtlinge in Seenot retten, aufnehmen und begleiten - geregelte Verfahren sind notwendig
Anlässlich der Aufnahme von im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge und der aktuellen Studie "Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration" des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung erklärt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik: "Die Diakonie begrüßt ausdrücklich, dass Deutschland aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufnimmt. Es ist erfreulich und ein deutliches Zeichen, dass viele Kommunen bereit sind, zusätzlich Flüchtlinge aufzunehmen."Punktsieg für Rechtsstaatlichkeit und Menschlichkeit
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat die Freilassung der Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete mit Freude und Erleichterung aufgenommen. „Ich sehe diese Entscheidung als Punktsieg für Rechtsstaatlichkeit und Menschlichkeit“, so Bedford- Strohm.Eindringlicher Appell für Flüchtlingsrettung
„Europa verliert seine Seele, wenn es jetzt nicht handelt.“ Mit deutlichen Worten haben der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando am Weltflüchtlingstag auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund eine europäische Lösung für die Seenotrettung im Mittelmeer gefordert.„Menschen ertrinken lassen: Keine Option für Europa“
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, spricht sich nach der Europa-Wahl für verstärkte internationale Anstrengungen bei der Rettung und Aufnahme von Geflüchteten aus. 2019 dürfe jetzt nicht zu einem verlorenen Jahr für die Seenotrettung im Mittelmeer werden, so Bedford-Strohm.Scharfe Kritik an Sea-Watch-Beschlagnahmung
„Die Kriminalisierung der Seenot-Rettung muss ein Ende haben“! EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm kritisiert Beschlagnahmung des zivilen Rettungsschiffs Sea-Watch 3 und die geplante Gesetzes-Verschärfungen für zivile Seenot-Rettungskräfte in Italien.Flüchtlinge schützen, nicht bekämpfen
Mit zwei Gesetzen treibt der Bundestag die Entrechtung von Asylsuchenden voran: Am 16. Mai will der Bundestag das "Geordnete-Rückkehr-Gesetz" und eine Änderung im Asylbewerberleistungsgesetz verabschieden. Das Gesetz erzeuge einen großen Abschiebedruck für Menschen, denen in ihrem Herkunftsland erhebliche Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit drohe, kritisiert Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.Kritik an Aussetzung der Seenotrettung
EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm kritisiert die Aussetzung der Seenotrettung im Rahmen der EU-Operation Sophia: „Die heutige Bestätigung der Europäischen Union, die Seenotrettung im Mittelmeer im Rahmen der Operation Sophia auszusetzen, ist ein moralisches und politisches Versagen Europas auf dem Rücken der Schwächsten.“Rassismus ist Gewalt
„Rassismus bringt nicht nur Gewalt hervor, Rassismus ist bereits Gewalt.“ Das sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, in seiner Predigt in der Laurentiuskirche von Seeheim anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der Gottesdienst mit christlicher, jüdischer und muslimischer Beteiligung stand ganz im Zeichen der Terroranschläge in Neuseeland.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.