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Diakonie Deutschland

Abschaffung der Turboeinbürgerung: „Falsches Signal an alle, die sich integrieren wollen“

Diakonie/Die HoffotografenElke Ronneberger ist seit Januar 2025 Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.

Der Bundestag hat im Oktober die Abschaffung der sogenannten Turboeinbürgerung entschieden. Diese Regelung erlaubte besonders gut integrierten Migrantinnen und Migranten eine schnellere Einbürgerung nach drei Jahren Aufenthalt. Künftig soll wieder eine generelle Mindestaufenthaltsdauer von fünf Jahren gelten. Die Diakonie Deutschland bedauert das Aus der Turboeinbürgerung und sieht darin eine vertane Chance.

„Statt Integration zu belohnen, bremst die Politik sie aus – und sagt faktisch: Engagement zahlt sich nicht aus. Es ist das falsche Signal an alle, die sich engagieren, Deutsch lernen und Verantwortung übernehmen“, sagte Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Ronneberger warnte zugleich vor negativen Folgen für den Arbeitsmarkt: „Deutschland braucht Fachkräfte – aber wer sieht, dass Integration hier eher gebremst als belohnt wird, sucht sich ein anderes Land.“ 
 
Für Einbürgerungswillige, die bereits einen Antrag gestellt haben, fordert die Diakonie eine Übergangsregelung. „Es darf nicht sein, dass Menschen, die alles für die Turboeinbürgerung erfüllt haben, am Ende an der Bürokratie scheitern“, sagte Ronneberger. Sie plädierte für einen neuen Paragrafen im Staatsangehörigkeitsgesetz, um laufende Verfahren noch nach alter Regelung zu berücksichtigen.


Stellungnahme der Diakonie Deutschland v. 26.05.2025 zum Referentenentwurf für ein Sechstes Gesetz zur Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes (6. StAGÄndG) 

Fakten zur Einbürgerung

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