UNO-Flüchtlingshilfe
Afghanistan: 95 Prozent der Haushalte haben nicht genug zu essen
UNHCR/Yama NooriFamilien, die vertrieben wurden, leben obdachlos in Kabul.15.10.2021 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Die zunehmende Gewalt in vielen Ländern, Langzeitkonflikte ohne Aussichten auf eine friedliche Lösung sowie der Klimawandel haben die Ernährungslage für geflüchtete Menschen verschlimmert. Die Corona-Pandemie hat die Notlage noch verschärft. Wenn wir nicht schnellstens zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, werden immer mehr Flüchtlinge, darunter viele Kinder, hungern müssen“, so Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).
Katastrophe in Afghanistan
Bereits vor dem Ausbruch von Covid-19 und der erneuten Machtübernahme der Taliban war die Lebenssituation in Afghanistan katastrophal. Jahrzehntelanger Konflikt, periodisch wiederkehrende Naturkatastrophen und eine schwache Ökonomie haben Millionen Afghanen die Möglichkeit genommen, sich und ihre Familien mit Nahrung versorgen zu können. Schon in der ersten Phase der Pandemie gehörte Afghanistan weltweit zu den Ländern mit der schlechtesten Lebensmittelversorgung.
Nach einer UNHCR-Untersuchung im September sind der Mangel an Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Gütern sowie fehlende Mittel, um Miete und Medizin bezahlen zu können, derzeit die größten Probleme. 95 Prozent der afghanischen Haushalte haben nicht genug zu essen. Trotz der grassierenden Pandemie und der prekären Sicherheitslage im Land konnten der UNHCR und Partner in diesem Jahr bislang fast eine halbe Million neu Vertriebene mit lebensrettender Hilfe erreichen.
Unterstützung des UNHCR
Der UNHCR versorgt entkräftete und erschöpfte Menschen, die in den Flüchtlingscamps ankommen. Mangel- und unterernährte Kinder erhalten nährstoffreiche Spezialnahrung, Schwangere und stillende Mütter bekommen Nothilfepakete mit Grundnahrungsmitteln wie Öl und Reis zusammen mit Küchenartikeln und Wasserkanistern.
Hunger als Fluchtgrund - Unterstützungsmöglichkeiten unter:
www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluchtursachen/hunger/
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