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Gesicht zeigen – Haltung üben – contra geben

Aktionstag gegen Rassismus in Groß-Gerau

Heidi Förster

Auf dem Groß-Gerauer Marktplatz zeigen Kirche, Vereine, Verbände und Institutionen am Samstag, den 17. März 2018 von 9.00 bis 13.00 Uhr Gesicht gegen Rassismus. „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ – dieses Plakat ist seit Jahren am Ortseingang an der B42 mit vielen Gesichtern zu sehen. Viele Gesichter: 40 Vereine und Organisationen vereint das Groß-Gerauer Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus.

Auf dem Marktplatz in der Darmstädter Straße ist das Bündnis mit Vertreterinnen und Vertretern vieler Gruppen und Institutionen an diesem Samstag für Sie da: zum Gespräch und mit Informationen ihrer täglichen Arbeit gegen Rassismus. Pfarrer Wolfgang Prawitz vom Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim lädt gemeinsam mit der Bildungsstätte Anne Frank Menschen an diesem Vormittag  ein, zu den insgesamt 12 Ständen auf den „kleinen Marktplatz“ zu kommen und  ebenfalls Gesicht zu zeigen.

Internationale Wochen gegen Rassismus vom 12. bis 25. März

Eingebunden ist der Aktionstag in die Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 12. bis 25. März 2018. Bündnisse aus Südhessen: Michelstadt, Stadt und Kreis Offenbach, Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Diebung, Heppenheim und Groß-Gerau-Rüsselsheim bieten in diesem Zeitraum eine gemeinsam beworbene  Veranstaltungsreihe mit Ausstellungen, Talk- und Vortragsabenden, Musik, Film und dem Groß-Gerauer Aktionstag gegen Rassismus.

Aktionstag in Groß-Gerau

In Groß-Gerau werden nicht nur bekannte Gesichter zu sehen sein, auch die Groß-Gerauer Kreissparkasse ist mit ihrem  Engagement gegen Rassismus vertreten, ein Fahrzeug des Technischen Hilfswerkes (THW) weist auf dessen internationales Wirken hin und Live-Musik einer Klessmer-Band macht Lust auf Erinnerungsarbeit. Am Stand der Stolpersteingruppe erfahren Sie mehr über jüdisches Leben in Groß-Gerau und die Möglichkeit, Patin oder Pate eines Stolpersteins vor den Häusern ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu werden.
Gemeindepädagogin Kristin Flach-Köhler vom Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim zeigt ihr „start-up“ – das Evangelische Zentrum für interkulturelle Bildung, örtlich angedoggt an das Ev. Gemeindezentrum in Mörfelden. Exemplarisch und wissenschaftlich begleitet initiiert Flach-Köhler vor Ort Angebote - von der Hausaufgabenhilfe bis zum Kitchen-Talk - zur Begegnung von Menschen der Stadt mit unterschiedlicher Herkunft.

Nächstenliebe leben - Contra geben - Haltung einüben gegen Rassismus


Gemeinsam haben alle, die sich mit ihrem Engagement gegen Rassismus am 17. März auf dem Groß-Gerauer Marktplatz zeigen, dass sie sich um unsere Demokratie sorgen. „Die Sorge ist berechtigt, denn  Online-Kampagnen und Fernsehauftritte der AfD schüren gezielt, unterschwellig, professionell und rechtlich unangreifbar Ängste“, so Heidi Förster vom Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim . Eine gefährliche Entwicklung, so die Journalistin und Öffentlichkeitsbeauftragte, denn die AfD bestimme und präge stoisch Debatten zur Begriffskette Flucht - Islam – Terror. Dies erinnere an gezielte Propaganda, an die wir Deutschen uns schmerzlich erinnern.  Deshalb, so der Organisator des Aktionstages, Ökumene-Pfarrer Wolfgang Prawitz, „wollen und müssen wir öffentlich Gesicht zeigen gegen falsche Toleranz, Ausgrenzung und menschenfeindliche Einstellungen. Kirche ist nicht neutral – sondern menschenfreundlich.  Nächstenliebe leben bedeutet auch, Klarheit zu zeigen, Contra zu geben und gegen alltäglichen Rassismus eine Haltung einzuüben.“

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus erinnern an den 21. März 1960, das  „Massaker von Sharpeville“, bei dem die südafrikanische Polizei im Township Sharpeville 69 friedlich Demonstrierende erschoss. Der 21. März ist der „Internationale Tag für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung“ der Vereinten Nationen.

 

 

Heidi Förster
Öffentlichkeitsarbeit

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