Veranstaltungsreihe "offen geht" bis Ende September in Rüsselsheim
Ausstellungseröffnung „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“
Heidi Förster29.08.2022 hf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Heidi FörsterDie Ausstellung erteilt eine künstlerische Absage an Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus und zielt darauf, sich mit einer offenen, vielfältigen und inklusiven Gesellschaft auseinanderzusetzen, betont der Kurator Andreas Pitz. In seiner Predigt ging Kirchenpräsident auf die Seligpreisungen des „Wortkünstlers“ Jesus von Nazareth in der Bergpredigt ein. Sie ist in der Bibel im Matthäusevangelium (Kapitel 5-7) nachzulesen. Jesus ruft die Menschen dazu auf, ihre Mitmenschen zu lieben, sogar die Feinde und allen mit Respekt zu begegnen. Er fordert sie auf, Gutes zu tun und sich gegenseitig zu helfen, vor allem den Benachteiligten und Schwächeren: „Denen, die ausgegrenzt sind in dieser Welt, denen gehört das Himmelreich.“
Die Dekanatsvorstandsvorsitzende Gisela Kögler betonte: „Ausgrenzung ist ein Thema, mit dem wir uns in der Kirche befassen. Es geht um die Vielfältigkeit des Lebens, Erfahrungen von Verletzung, Flucht und Diskriminierung. Und es geht darum, voneinander zu lernen und miteinander zu leben.“ Im ersten Stock der Rathausrotunde sind die Plakate „Flagge zeigen“ aus der Edition von Klaus Staeck zu sehen. Anfang der 90er Jahre hatte der Grafiker seine Künstlerkollegen aufgerufen, sich „in Zeiten sozialer Umwälzungen und rechtsextremistischer Bedrohungen“ durch einen „künstlerischen Zwischenruf“ für die Verteidigung der Demokratie stark zu machen. Beeindruckend ist die Installation der österreichischen Künstlerin Lena Knilli „zu Tisch“. Ein gedeckter Tisch steht als Aufforderung im Raum, in Tischgesprächen Erfahrungen von Flucht und Transkulturalität zu teilen. In einer Videoinstallation ist jeweils ein Tischgespräch dokumentiert und an den Wänden sind Gesprächsthemen symbolisch in Zeichnungen und Aquarellen zu sehen.
Einladend eröffnete der Projektleiter Wolfgang Weinrich gemeinsam mit dem Leiter des regionalen diakonischen Werks Lucian Lazar auf der Terrasse vor den Opelvillen mit Interviews und live-Musik des Nauheimer Dazz-Trios die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe unter dem Motto „offen geht“.
Lucian Lazar erzählte dabei auch von eigenen Erfahrungen von Ausgrenzung, als er aus Polen nach Deutschland kam und betonte: „Wir wollen vor allem Mut machen für eine offene Gesellschaft. Das, was unsere Gesellschaft trägt, ist das Miteinander.“
Die Ausstellung ist bis zum 25. September 2022 in Rüsselsheim zu sehen.
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