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Veranstaltungsreihe "offen geht" bis Ende September in Rüsselsheim

Ausstellungseröffnung „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“

Heidi Förster

Am Sonntag, den 28. August 2022, wurde die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“ unter dem Motto „offen geht“ in Rüsselsheim eröffnet. Nach einem bewegenden Gottesdienst mit Kirchenpräsident Dr. Volker Jung in der Stadtkirche führte Kurator Andreas Pitz durch die Ausstellung. 150 Werke von 50 Künstler:innen sind bis zum 25. September in der Rathausrotunde, der Alten Synagoge, der Stadtkirche, bei den Opelvillen sowie im Stadt- und Industriemuseum zu sehen.

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Heidi Förster

Die Ausstellung erteilt eine künstlerische Absage an Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus und zielt darauf, sich mit einer offenen, vielfältigen und inklusiven Gesellschaft auseinanderzusetzen, betont der Kurator Andreas Pitz. In seiner Predigt ging Kirchenpräsident auf die Seligpreisungen des „Wortkünstlers“ Jesus von Nazareth in der Bergpredigt ein. Sie ist in der Bibel im Matthäusevangelium (Kapitel 5-7) nachzulesen. Jesus ruft die Menschen dazu auf, ihre Mitmenschen zu lieben, sogar die Feinde und allen mit Respekt zu begegnen. Er fordert sie auf, Gutes zu tun und sich gegenseitig zu helfen, vor allem den Benachteiligten und Schwächeren: „Denen, die ausgegrenzt sind in dieser Welt, denen gehört das Himmelreich.“

Die Dekanatsvorstandsvorsitzende Gisela Kögler betonte: „Ausgrenzung ist ein Thema, mit dem wir uns in der Kirche befassen. Es geht um die Vielfältigkeit des Lebens, Erfahrungen von Verletzung, Flucht und Diskriminierung. Und es geht darum, voneinander zu lernen und miteinander zu leben.“ Im ersten Stock der Rathausrotunde sind die Plakate „Flagge zeigen“ aus der Edition von Klaus Staeck zu sehen. Anfang der 90er Jahre hatte der Grafiker seine Künstlerkollegen aufgerufen, sich „in Zeiten sozialer Umwälzungen und rechtsextremistischer Bedrohungen“ durch einen „künstlerischen Zwischenruf“ für die Verteidigung der Demokratie stark zu machen. Beeindruckend ist die Installation der österreichischen Künstlerin Lena Knilli „zu Tisch“. Ein gedeckter Tisch steht als Aufforderung im Raum, in Tischgesprächen Erfahrungen von Flucht und Transkulturalität zu teilen. In einer Videoinstallation ist jeweils ein Tischgespräch dokumentiert und an den Wänden sind Gesprächsthemen symbolisch in Zeichnungen und Aquarellen zu sehen.

Einladend eröffnete der Projektleiter Wolfgang Weinrich gemeinsam mit dem Leiter des regionalen diakonischen Werks Lucian Lazar auf der Terrasse vor den Opelvillen mit Interviews und live-Musik des Nauheimer Dazz-Trios die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe unter dem Motto „offen geht“.

Lucian Lazar erzählte dabei auch von eigenen Erfahrungen von Ausgrenzung, als er aus Polen nach Deutschland kam und betonte: „Wir wollen vor allem Mut machen für eine offene Gesellschaft. Das, was unsere Gesellschaft trägt, ist das Miteinander.“  
Die Ausstellung ist bis zum 25. September 2022 in Rüsselsheim zu sehen.

www.diakonie-kreisgg.de

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