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Ausstellung

„Anti-Abschiebe-Industrie“ - Bilder zum Unwort des Jahres 2018

www.albrecht-haag.deGanz in der Nähe von Dobrindts Heimatort liegt Tutzing am Starnberger See. Dort gewährt die katholische Gemeinde St. Joseph Kirchenasyl. Seit elf Monaten ist Fatima im Kirchenasyl. Sie engagiert sich in „ihrer“ Kirche und will Altenpflegerin werden. In Libyen wurde sie zur Prostitution gezwungen.

Zum 15. Mal zeigten Darmstädter Fotografinnen und Fotografen ihre Bilder zum Unwort des Jahres, 2019 erstmals im Schader-Forum in Darmstadt, kombiniert mit einem gesellschaftswissenschaftlichen Begleitprogramm. Die Eröffnungsrede zum Thema „Was den Rechtsstaat wirklich bedroht“ hielt Andreas Lipsch, Vorsitzender von PRO ASYL, Leiter der Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit, Migration der Diakonie Hessen und Interkultureller Beauftragter der EKHN.

Bildergalerie

www.stefandaub.deStefan Daub: „6 aus 49“

 

In Kooperation mit der Schader-Stiftung veranstalteten die Fotografinnen und Fotografen des Vereins Unwort-Bilder e.V. vom 7. bis 10. sowie vom 14. bis 17. März 2019 eine Foto-Ausstellung zum Unwort des Jahres 2018 "Anti-Abschiebe-Industrie" samt umfangreichem Begleitprogramm im Schader-Forum.

Nach der Bekanntgabe des Unworts durch die Darmstädter Jury im Januar 2019 entstanden innerhalb weniger Wochen die fotografischen Interpretationen der neun Künstlerinnen und Künstler: Albrecht Haag, Sebastian Reimold, Andreas Zierhut, Rahel Welsen, Jens Mangelsen, Stefan Daub, Julia Essl, Jens Steingässer und Jan Nouki Ehlers.

Unwort des Jahres - Begründung der Jury

"Der Ausdruck Anti-Abschiebe-Industrie wurde im Mai 2018 durch Alexander Dobrindt, den Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, als offensichtlicher Kampfbegriff in die politische Diskussion eingeführt: Eine „aggressive Anti-Abschiebe-Industrie“, so Dobrindt, sabotiere die Bemühungen des Rechtsstaates und gefährde die öffentliche Sicherheit. Der Ausdruck unterstellt denjenigen, die abgelehnte Asylbewerber rechtlich unterstützen und Abschiebungen auf dem Rechtsweg prüfen, die Absicht, auch kriminell gewordene Flüchtlinge schützen und damit in großem Maßstab Geld verdienen zu wollen.

Der Ausdruck Industrie suggeriert zudem, es würden dadurch überhaupt erst Asylberechtigte „produziert“. Wir stimmen einem/einer der Einsendenden zu, dass  es sich hierbei um ein Unwort handelt, weil „mit diesem Begriff das geltende Gesetz verhöhnt wird, welches  Grundlage unserer Wertegemeinschaft ist“.

Als das Unwort 2018 gilt es uns, weil die Tatsache, dass ein solcher Ausdruck von einem wichtigen Politiker einer Regierungspartei prominent im Diskurs platziert wird, zeigt, wie sich der politische Diskurs sprachlich und in der Sache nach rechts verschoben hat und sich damit auch die Sagbarkeitsregeln in unserer Demokratie in bedenklicher Weise verändern.“

„Was den Rechtsstaat wirklich bedroht“
Eröffnungsrede Andreas Lipsch

Informationen zu Künstlerinnen und Künstlern und ihren Bildern

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