Geflüchtete
Dekanat spendet für das Rettungsschiff
United4RescueDie Sea-Watch 4 - powered bei United4Rescue.08.04.2020 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Das soll ein deutlich sichtbares Zeichen auch in der Corona-Krise sein, in der all die Themen, die uns als Kirche so stark beschäftigen, in den Hintergrund treten“, sagte Dekan Joachim Meyer.
Das Aktionsbündnis „United4Rescue“ unterstützt die zivilen Rettungsorganisationen, die im Mittelmeer dem Ertrinken von Menschen auf der Flucht nicht tatenlos zusehen, sondern Menschenleben retten, wo staatliche Seenotrettung fehlt. Außerdem hat „United4Rescue“ im Januar das ausrangierte Forschungsschiff „Poseidon“ ersteigert, das seit seiner Taufe am 20. Februar als „Sea-Watch 4 – powered by United4Rescue“ ins Mittelmeer sticht. Durch Corona-bedingte Auflagen und Bestimmungen ist jedoch laut Mitteilung von United4Rescue in den letzten Wochen kein einziges Rettungsschiff im zentralen Mittelmeer im Einsatz gewesen.
Ein Zeichen setzen für die Menschlichkeit
Bereits im Januar hatte der Dekanatssynodalvorstand beschlossen, dem Bündnis beizutreten. Ursprünglich war geplant gewesen, bei kirchlichen Veranstaltungen Spenden zu sammeln. Da dies infolge der Corona-Krise und dem damit verbundenen Versammlungsverbot erst einmal nicht möglich ist, hat das Leitungsgremium des Dekanats entschieden, aus eigenen Mitteln Geld bereit zu stellen.
„Nächstenliebe – das heißt heute im Blick auf Menschen, die vor Verfolgung, Krieg und Unrecht fliehen müssen: Fluchtursachen bekämpfen, Not lindern und Menschen vor dem Ertrinken bewahren.
Wir möchten gemeinsam mit anderen Zeichen der Menschlichkeit setzen im Sinne unseres Leitwortes „In Gottes Namen bekennen wir Farbe“, begründete Dr. Michael Vollmer, Präses des Dekanats, den Beschluss. Dekan Meyer: „Wir unterstützen United4Rescue, weil wir die humanitäre Situation im Mittelmeer als katastrophal empfinden. Tagtäglich ertrinken Menschen in den Fluten und die Weltöffentlichkeit schaut zu. Seenotretter werden kriminalisiert. Das können wir nicht hinnehmen. Wir hoffen, dass die EU bald eine politische Lösung für die große menschliche Not findet.“
Kirchentag machte den Anfang
Der Impuls, ein weiteres Schiff zur Seenotrettung ins Mittelmeer zu schicken, ging im Juni 2019 vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund aus. Das daraus entstandene vielfältige Bündnis „United4Rescue – Gemeinsam Retten!“ aus Kirchen, Initiativen, Vereinen und Organisationen ist im Dezember 2019 gestartet. Mittlerweile wird das das gesellschaftliche Bündnis von rund 440 Organisationen getragen, darunter die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Mehrzahl der Landeskirchen, aber auch die Musikband Revolverheld und der DGB.
Dem Bündnis geht es außerdem darum, dafür einzutreten, dass die zivile Seenotrettung nicht kriminalisiert wird, dass die Pflicht zur Seenotrettung von der EU und ihren Mitgliedstaaten als staatliche Aufgabe wahrgenommen wird, dass geflüchtete Menschen faire Asylverfahren bekommen und dass Städte und Kommunen, die Schutzsuchende aufnehmen wollen, dies auch tun können. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind seit dem Jahr 2014 knapp 20.000 Menschen auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrunken.
Weitere Informationen:
www.united4rescue.com
#WirschickeneinSchiff
Spendenkonto:
Trägerverein Gemeinsam Retten e.V.
IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93
BIC: GENODED1KDB
Bank für Kirche und Diakonie eG - KD-Bank
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