Zeichen setzen
Demonstration gegen Antisemitismus
R. KellerStudierendenpfarrerin Gabriele Zander bekundete „doppelte Solidarität“ - mit Israel und Palästina28.07.2014 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
[Rebecca Keller] "Die große Mehrheit auf beiden Seiten möchte den Frieden", so Zander im Rahmen der Demonstration am 26. Juli 2014 in Darmstadt. Solidarität gelte den Menschen, "die auf beiden Seiten für ein Ende der Gewalt und den Dialog miteinander eintreten." Dr. Lothar Triebel, evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Darmstadt, forderte dazu auf, „im Geiste von Frieden und Versöhnung“ am Diskurs über den Konflikt aktiv teilzunehmen: „am Arbeitsplatz, in Vereinen, in Kirche, Synagoge oder Moschee und den verschiedenen Diskussionsforen, die bereits in Darmstadt etabliert sind“. Studierende um Sprecher Philip Krämer und der Magistrat der Stadt Darmstadt hatten zu der Kundgebung aufgerufen.
Solidarität mit Friedensaktivisten in Israel und Palästina
Ein baldiges Ende des Krieges zwischen Israelis und Palästinensern in Form einer politischen Lösung hat Gabriele Zander bei einer Kundgebung gegen Rassismus und Antisemitismus am Samstag in Darmstadt gefordert. Dabei bekundete die evangelische Studierendenpfarrerin eine „doppelte Solidarität“ - mit Israel und Palästina. Sie zitierte einen Aufruf zur geplanten Friedensdemonstration am Abend in Tel Aviv: „Juden und Palästinenser gemeinsam werden Besatzung und Krieg, Hass, Hetze und Rassismus überwinden und den Weg des Lebens und der Hoffnung finden.“ Laut Zander müsse die Solidarität „bei den Menschen sein, die auf beiden Seiten für ein Ende der Gewalt und für den Dialog miteinander eintreten.“
Frieden zum Thema machen
Dr. Lothar Triebel, evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Darmstadt, forderte dazu auf, „im Geiste von Frieden und Versöhnung“ am Diskurs über den Konflikt aktiv teilzunehmen: „am Arbeitsplatz, in Vereinen, in Kirche, Synagoge oder Moschee“. Vor allem auch junge Menschen sollten in den Dialog mit hineingenommen werden.
Gemeinsam gegen Antisemitismus
Der Studierende der Technischen Universität Darmstadt (TUD), Philip Krämer, hatte den Anstoß für die Demonstration gegeben. Der Magistrat der Stadt Darmstadt, der am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung eine Resolution gegen Antisemitismus verabschiedet hatte, schloss sich an und rief zu der Kundgebung „Gemeinsam gegen Rassismus und Antisemitismus“ am Samstagnachmittag auf dem Luisenplatz auf. Insbesondere die antisemitischen Parolen und Ausschreitungen bei mehreren Demonstrationen und Kundgebungen – auch in Darmstadt – gaben „Anlass zu großer Sorge“, wie es in einer Mitteilung der Stadt hieß.
„Unsere Empathie gilt allen, die im Moment in Gaza und Israel Opfer sind“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch. Bei Demonstrationen in Deutschland solle nach Lösungen gesucht und nicht „Hass geschürt werden“, wie es in den vergangenen Wochen der Fall war. „Wir brauchen eine Zwei-Staaten-Lösung“, so Partsch, „ohne die wird es nicht gehen.“ Partsch verurteilte jede Form von „neuem Antisemitismus“. Die Bürger in Darmstadt mögen die Vorgänge „wachsam beobachten“.
Juden können sich nicht mehr angstfrei in Deutschland bewegen
Martin Frenzel, Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt, zeigte sich „tief besorgt, dass Menschen jüdischen Glaubens sich derzeit nicht mehr angstfrei in Deutschland bewegen können“ und skizzierte verschiedene Formen des Antisemitismus. „Der Gaza-Krieg hat hierzulande alle Dämme brechen lassen“, so Frenzel, „Israel verdient unsere uneingeschränkte Solidarität.“ Für Antisemitismus dürfe es „keinen Millimeter Toleranz geben in dieser Stadt“, so Frenzel.
Breites Bündnis für Menschenwürde
Neben Studierenden von TUD, Hochschule Darmstadt (HD) und Evangelischer Hochschule Darmstadt (EHD) waren der Magistrat der Stadt, Jusos (Jugendorganisation der SPD), das Evangelische Dekanat Darmstadt-Stadt, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der Förderverein Liberale Synagoge sowie andere Gruppen, die spontan ihre Solidarität in Form von Bannern und Schildern bekundeten, an der Demonstration beteiligt.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) unterstützt zudem die Solidaritätsbekundung des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider gegenüber dem Zentralrat der Juden in Deutschland anlässlich der jüngsten antisemitischen Äußerungen. Die EKD verurteile jede Form von Antisemitismus und Rassismus aufs schärfste, so Schneider.
mehr über "Frieden statt Gewalt"
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken