Ein Jahr nach dem Anschlag von Hanau - wo stehen wir heute?
10.02.2021 ahrt Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Neun Menschen wurden am 19. Februar 2020 bei dem Anschlag in Hanau ermordet, viele andere verletzt, Familien zerstört, traumatisiert: weil sie in den Augen des Mörders Fremde waren, zu den „Anderen“ zählen: Gökhan Gültekin, der 22-jährige Kurde Ferhat Ünver, Fatih Saracoglu aus Regensburg, Hamza Kurtovic aus Bosnien. Mercedes Kierpucz, Romni aus Polen wurde nur 35 Jahre alt und hinterließ zwei Kinder, Sedat Gürbüz war Ladenbesitzer, Kalojan Welkow war der Wirt der Bar „La Votre“, Said Nessar El Hashemi kam aus Afghanistan, Vili Viorel Paun aus Rumänien. Sie alle waren Hanauer!
Spätestens jetzt musste jedem – nicht nur in Hessen – klar sein, dass Hass und Rassismus mörderisch werden können. Dieses Verbrechen reiht sich ein in vergleichbares Grauen: die Ermordung des Landrates Walter Lübke, die Anschläge in Halle oder Paris, tätliche Angriffe auf Menschen mit Kippa und zahlreiche rechtsradikale, rassistische und antisemitische Gewalttaten.
Hanau ist ein Jahr her. Wir fragen uns, ob sich etwas geändert hat seitdem.
Hat sich die Situation für Menschen mit ausländischen Wurzeln verbessert in Hessen und in der Wetterau? Oder waren die vielen Beteuerungen aus Politik und Gesellschaft nur leere Worte, denen keine Taten folgten? Wie fühlen sich Jüdinnen und Juden in diesem Land? Was muss sich ändern, damit gesellschaftliche Vielfalt für alle gilt und von allen verinnerlicht wird?
Diese Fragen stellt auch Ahmad Mansour in seinem Buch "Solidarisch sein! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Hass".
Die GcjZ Wetterau hat Ahmad Mansour für eine Lesung mit anschließender Diskussion eingeladen. Am Donnerstag, 18. Februar 2021 um 18.00 Uhr werden Manfred de Vries (Jüdische Gemeinde Bad Nauheim), Andreas Balser (Antifa-Bi) und Adela Yamini (Berufsschullehrerin) mit Ahmad Mansour und interessierten TeilnehmerInnen diesen Fragen auf den Grund gehen. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Peter Noss und Britta Weber (GcjZ Wetterau).
Pandemiebedingt findet die Veranstaltung als Zoom-Meeting statt und wird als Live-Stream auf dem YouTube-Kanal der GcjZ Wetterau angeboten.
Wenn Sie sich an der Diskussion beteiligen möchten, können Sie sich bis Mittwoch, 17. Februar 2021 unter info@gcjz-wetterau.de anmelden. Sie erhalten dann den Link zu dem Zoom-Meeting.
Diese Aktion wird unterstützt vom Wetteraukreis aus dem Förderprogramm „Demokratie Leben!“ des Bundesfamilienministeriums.
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