Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Frauen auf der Flucht brauchen Schutz
UNHCR/Eugene Sibomana24.11.2023 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Besonders Frauen sind auf der Flucht großen Gefahren ausgesetzt. Häufig ungeschützt und aus ihrem Umfeld gerissen, werden sie Opfer von Missbrauch, von physischer und psychischer Gewalt. Wir müssen daher dringend für Schutzräume sorgen, damit die Frauen und ihre Familien in Würde und Sicherheit leben können“, fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
90 Prozent der geflücheten im Sudan sind Frauen und Kinder
Die aktuelle Situation im Sudan verdeutlicht, wie die Rechte von geflüchteten Frauen und ihren Familien eklatant verletzt werden. Seit April dieses Jahres sind 4,9 Millionen Sudanesinnen und Sudanesen innerhalb des Landes vertrieben worden und 1,2 Millionen Menschen in die Nachbarländer geflüchtet. Die große Mehrheit sind Frauen und Kinder, in der Zentralafrikanischen Republik stellen sie sogar fast 90 Prozent der Geflüchteten. Die Aufnahmekapazitäten der Camps sind vollkommen überlastet, die Schulen seit sieben Monaten geschlossen, weil dort Flüchtlinge untergebracht wurden. Die gesundheitliche Situation ist desaströs: Allein im sudanesischen White Nile State sind zwischen Mitte Mai und Mitte September mehr als 1.200 Kinder unter fünf Jahren gestorben – an Krankheiten und Unterernährung.
Vergewaltigung als Kriegsstrategie
Aus dem Sudan kommen zudem schockierende Berichte über weitverbreitete Fälle von Vergewaltigungen. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt die Forderung von UN-Vertreter*innen zum sofortigen Ende der geschlechtsspezifischen Gewalt, die als Kriegsstrategie eingesetzt wird, um die Menschen zu terrorisieren. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden und die Opfer – in erster Linie Frauen und Mädchen – die notwendige medizinische und psychologische Unterstützung erhalten.
UNHCR-Hilfe im Sudan
Die Helferinnen und Helfer des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) und seiner Partner sind Tag und Nacht im Einsatz, um trotz knapper Ressourcen und unzureichender Kapazitäten umfassende Hilfe zu leisten. Sie versorgen die Flüchtlinge mit Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte und Medizin. Eine weitere Priorität ist die psychosoziale Unterstützung traumatisierter Frauen und Kinder, die Gewalt gesehen oder erfahren haben.
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