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Für Glaubens- und Religionsfreiheit - Gegen Hass und Gewalt

Gemeinsame Erklärung der Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Region Bergstraße

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Die Zahl der Teilnehmer war deutlich höher als die Organisatoren erwartet hatten. An der Mahnwache „Für Glaubens- und Religionsfreiheit – gegen Hass und Gewalt“ am Martin-Buber-Denkmal in Heppenheim beteiligten sich über 200 Menschen verschiedener Konfessions- und Religionszugehörigkeit.

Die evangelische und katholische Kirche, freikirchliche Gemeinden, zahlreiche Moscheegemeinden, das Martin-Buber-Haus sowie der jüdische Religions- und Kulturverein Schalom hatten nach den Terroranschlägen in Paris zu der Aktion aufgerufen. Auf Initiative des Evangelischen Dekanats Bergstraße wurde diese gemeinsame Erklärung verlesen:

 

          Für Glaubens- und Religionsfreiheit – 
                  Gegen Hass und Gewalt

Nach den Terroranschlägen auf die Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt in Paris bekräftigen wir, dass sich niemand auf eine Religion berufen kann, um Mord, Gewalt und Hass zu rechtfertigen. Wir bekräftigen, dass niemand das Recht hat, seine Glaubensvorstellungen mit der Waffe in der Hand durchzusetzen und sich zum Richter über Leben und Tod aufzuspielen. Terror darf in keiner Religion einen Platz haben.

Wir treten für eine offene und freiheitliche Gesellschaft ein. Wir begrüßen es, dass der demokratische Rechtsstaat Glaubens- und Religionsfreiheit garantiert. Und gerade weil wir unseren Glauben offen leben können, verteidigen wir das Recht Andersdenkender, uns und unsere Religionen kritisieren zu können.

Wir stehen gemeinsam dafür ein, dass jede und jeder Einzelne das Recht hat, seine Meinung zu äußern, ohne um sein Leben fürchten zu müssen. Wir können es ertragen, wenn wir unterschiedlicher Auffassung sind, wenn wir kontrovers diskutieren, wenn wir streiten. Nicht ertragen können wir es, wenn die Meinungsfreiheit unterdrückt und Andersdenkende mundtot gemacht werden sollen. Wir achten die Würde aller Menschen und deshalb respektieren wir uns in unserer Unterschiedlichkeit.

Wir stehen gemeinsam auf gegen Terror und Fanatismus. Wir wollen gemeinsam verhindern, dass die Saat der Gewalt aufgeht. Wir sind bereit, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, etwa für die Menschen, die vor den Terrormilizen des selbst ernannten „Islamischen Staates“ geflüchtet sind und bei uns Schutz suchen.

Wir lassen es nicht zu, dass ein Keil des Hasses in unsere Gesellschaft getrieben wird. Wir verurteilen es, wenn Andersgläubige ausgegrenzt oder unter Pauschalverdacht gestellt werden. Wir fordern und wir fördern den Dialog zwischen den Religionen und zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen – gleich welcher Herkunft, gleich welcher Religion – das Recht haben, in Frieden und Würde leben zu können.

 

Unterzeichner der Erklärung

Dekan Arno Kreh für das Evangelische Dekanat Bergstraße, Dekan Karl Hans Geil für dasEevangelische Dekanat Ried, Dekan Thomas Meurer für die katholische Kirche im Kreis Bergstraße, Ilyas Yilmaz für die Türkisch Islamische Gemeinde Wahlen, Recep Güzel für die Türkisch Islamische Gemeinde Viernheim, Hüseyin Yürük für die Türkisch Islamische Gemeinde Fürth, Vorstand des DITIB Türkisch Islamisches Kultur- und Bildungszentrum zu Wald-Michelbach e.V. , Jamal Tama für die Moschee Anas Ibn Malik e.V., Heppenheim, Midhat Hajrovic für die Bosniakische Kulturgemeinschaft - Dzemat e.V. Darmstadt, Mykhaylo Kotlyarsky für den Jüdischen Religions- und Kulturverein SCHALOM, Viernheim, Birgit Meurer für das Martin-Buber-Haus, Heppenheim, Hasan Canoglu in Vertretung für die Alevitische Gemeinde Bergstasse e.V., Ahmadijja-Gemeinde Bergstraße, Klaus Koch für die Evangelisch-Freikirchliche  Gemeinde (Christuskirche) in Bensheim, Markus Knitz für das CHRISTUS-Zentrum a. d. Bergstraße (CZB), Jochen Klauss Freikirche für die Siebenten-Tags-Adventisten im Landkreis Bergstraße, Michael Müller für die Freie Evangelische Gemeinschaft Bergstraße eV, Kai Buch für die Missionsgemeinde Heppenheim, Brigitte Paddenberg für den Christlich-Islamischen Dialog im Landkreis Bergstraße

 

 

 

 

 

 

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