Flüchtlingsarbeit
Helferfest mit Uraufführung
(c) Dekanat
18.01.2017
cw
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Der in Niedernhausen ansässige Dichter Jussuf Naoum, vor 50 Jahren aus dem Libanon nach Berlin emigriert, erzählte seine Kaffeehaus-Geschichte mit reicher Gestik zunächst in arabischer Sprache, sehr zur Freude der syrischen, irakischen und eritreischen Flüchtlinge. "Mausi", "Elefant" und "Berlin" verstanden auch die anderssprachigen Helfer, anschließend trug der Sprach-Künstler die Geschichte in Deutsch vor. „Dieses hat den Anwesenden einen kleinen Eindruck von sprachlicher Ohnmacht gegeben, wie sie viele Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Deutschland erlebt haben“, erklärt die Fluchtpunkt-Koordinatorin Patrica Garnadt von der Evangelischen Kirchengemeinde. Inzwischen hätten einige ihre Sprachkompetenz so weit entwickelt, dass sie anderen Landsleuten bei Arztbesuchen, Behördengängen oder vielfältigen Alltagsfragen helfen und für sie übersetzen könnten. So war auch eine Gruppe von Bewohnern des „Blauen Dorfes“ eingeladen, die seit eineinhalb Jahren ihrem Mitbewohner, einem querschnittsgelähmten jungen Syrer, helfen, sein tägliches Leben zu meistern.
Pfarrer Jürgen Seinwill ermutigte die Helfer beim großen Vorspeisen- und Suppenbuffet, aus Syrien, Afghanistan, Pakistan und Niedernhausen, die Flüchtlinge in die „Selbständigkeit loszulassen.“
Zum Abschluss gab Jamshid Amarkhil, der Bundesfreiwillige im Fluchtpunkt Niedernhausen, einen Einblick in sein Heimatland Afghanistan. Nachdenklich über die ursprüngliche Schönheit und jetzige Zerstörung dieses krisengeschüttelten Landes machte Koordinatorin Patricia Garnadt deutlich: "Wir können zufrieden und sicher in Deutschland leben. Das gibt die nötige Energie, auch in 2017 weiter intensiv die Menschen zu unterstützen, die vor Krieg und Terror geflohen sind und hier in Niedernhausen in unserer Gesellschaft ankommen wollen."
Fluchtpunkt-Treffen am 07. Februar
Das nächste monatliche Fluchtpunkt-Treffen findet am 7. Februar 2017 um 19 Uhr in der Bauernstube Oberjosbach statt. Zur Zeit werden Sprachpaten gesucht, ebenso eine Wickelkommode, ein Kleiderschrank und regelmäßige Fahrer (mit PKW) morgens und mittags, um den Rollstuhlfahrer vom Blauen Dorf zum Integrationskurs in den Kindergarten Schäfersberg zu bringen/abzuholen.
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