Umfrage zur Landtagswahl
Hessen kann Flüchtlinge verkraften
Lupo/pixelio.deFahne Hessen26.03.2018 bs Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Ich freue mich, dass dieses Stimmungsbild jetzt auch mal repräsentativ auf dem Tisch liegt“, sagt Lipsch. Erhoben wurde die Umfrage von der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der F.A.Z und des Radiosenders HIT RADIO FFH.
Pragmatismus im Umgang mit der Zuwanderung
Die Umfrage zeige, dass viele Hessen die Einwanderung tausender Flüchtlinge aus Krisengebieten sehr pragmatisch sähen, so Lipsch. Auf der einen Seite hätten wahrscheinlich viele Menschen verstanden, was es heiße, seine Heimat aufgrund von Krieg und Verfolgung verlassen zu müssen. „Auf der anderen Seite sehen viele auch die Chance für Deutschland und Hessen in der Zuwanderung. Nicht zuletzt aufgrund vieler unbesetzter Stellen auf dem Arbeitsmarkt, die nun durch Flüchtlinge besetzt werden können“.
Direkter Kontakt hilft Vorurteile abzubauen
Darüber hinaus gebe es in der Gesellschaft mittlerweile auch eine differenzierte Haltung zum Thema Zuwanderung durch Flüchtlinge. „Die ergibt sich besonders durch den direkten Kontakt mit geflüchteten Menschen. Dadurch denken viele nicht mehr nur in Kategorien wie einheimisch oder zugewandert. Die persönliche Begegnung mit Geflüchteten baut viele Vorurteile ab“, erklärt der Interkulturelle Beauftragte der EKHN.
Diskrepanz zwischen politischem Diskurs und gesellschaftlicher Realität
Die hohe Zustimmung der Hessen zum Thema Flüchtlinge mache außerdem deutlich, „dass zwischen dem politischen Diskurs und der Realität in der Gesellschaft ein großer Unterschied besteht“. Oft werde die Flüchtlingsthematik instrumentalisiert, um eine bestimmt Minderheit zu bedienen. „Ich betrachte vor allem mit Sorge, dass mittlerweile auch etablierte Parteien diese Argumentation aufnehmen“, sagt Lipsch. Das verstelle den Blick auf das mehrheitlich positive Bild, das viele Menschen in Bezug auf die Zuwanderung von Geflüchteten haben. Die aktuelle Umfrage spiegele diese Zustimmung eindrucksvoll wider.
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