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Studenten spielen mit Flüchtlingskindern

Internationales Workcamp in Gießen

HartmannZehn Freiwillige aus Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Dänemark und Japan haben in ihren Sommerferien in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende (HEAE) in Gießen gearbeitet.

Zehn Freiwillige aus Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Dänemark und Japan haben in ihren Sommerferien in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende (HEAE) in Gießen gearbeitet. In den knapp zwei Wochen haben sie sich vor allem mit den Kindern beschäftigt und deren Alltag in der kasernenähnlichen Einrichtung belebt. Die Evangelische Petrusgemeinde hat das in Zusammenarbeit mit dem Christlichen Friedensdienst und der HEAE zum zehnten Mal organisiert.

HartmannZehn Freiwillige aus Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Dänemark und Japan haben in ihren Sommerferien in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende (HEAE) in Gießen gearbeitet.

Der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet ergänzend:

Weniger junge Erwachsene als in den vergangenen Jahren beteiligen sich am Gießener Workcamp des Freiwilligendienstes ICJA mit Flüchtlingen. Es gebe eine "weltweit schlechte Presse" über die Flüchtlingssituation in Deutschland, sagte der ICJA-Referent Nikolaus Ell am Donnerstag in Gießen. "Das merken wir an den Anmeldungen." Es sei schwieriger geworden, Teilnehmer für die Camps in Deutschland zu bekommen. Junge Leute, die sich für einen Freiwilligendienst interessierten, blieben häufiger in der Heimat oder wählten ein vermeintlich sicheres Land. "Island boomt", sagte Ell, dort gebe es 250 Workcamps.

 

Negatives Bild von der Flüchtlingssituation in Deutschland

 

Einige Camp-Teilnehmer bestätigten die Beobachtung des Referenten: Ihre Familien hätten sich teilweise besorgt gezeigt, sie hielten den Aufenthalt in Deutschland für gefährlich und hatten Angst vor Krankheiten. In ihrem Heimatland werde ein negatives Bild von der Situation in Deutschland mit chaotischen Verhältnissen gezeichnet, berichtete die aus Polen stammende Zuzanna. Die tatsächliche Situation habe sie überrascht, sie sei "bewegt von den Geschichten", die die Flüchtlinge erzählten. Viele in ihrer Heimat hätten eine falsche Vorstellung von dem, was in Deutschland passiert, sagte Natalia, die ebenfalls aus Polen kommt.

 

Angebote für Kinder und Frauen

 

Die Teilnehmer haben während des zweiwöchigen Camps unter anderem mit den Kindern in der HEAE Wasser- oder Gedächtnisspiele gemacht, ihre Gesichter bemalt, Masken und Puppen gebastelt. Gemeinsam mit den Bewohnern bemalten sie eine Wand neben dem Kindergarten in der HEAE. Für Frauen boten sie Nagel-Painting und Yoga an und übernahmen die Betreuung der Kinder, damit die Mütter etwas freie Zeit genießen konnten. Für die Flüchtlinge bedeute das "eine willkommene Abwechslung im Alltag", sagte der Pfarrer der Petrusgemeinde, Matthias Leschhorn.

 

Besonderes Engagement der Petrusgemeinde

 

Zu den Workcamps gehöre regelmäßig auch ein inhaltliches Angebot für die Teilnehmer, ergänzte Ell. Sie besuchten die Asyl-Verfahrensberatung, einen Traumatherapeuten und die Refugee Law Clinic, eine studentische Rechtsberatung für Flüchtlinge. Das Gießener Workcamp mit dem Schwerpunkt in der HEAE sei etwas Besonderes, betonte Ell. "Das liegt an dem Engagement der Petrusgemeinde." Die Gemeinde engagiert sich seit Jahrzehnten in der Flüchtlingsarbeit.

 

Freiwilligenprojekte in  aller Welt

 

ICJA Freiwilligenaustausch weltweit wurzelt in der Friedensbewegung: Der Verein wurde nach eigenen Angaben nach dem Zweiten Weltkrieg von Christen gegründet, um zur Versöhnung zwischen Menschen beizutragen, deren Staaten zuvor gegeneinander Krieg geführt hatten. ICJA verschickt jährlich weltweit rund 300 Jugendliche. Sie arbeiten im Umweltschutz, in der ökologischen Landwirtschaft, in der Denkmalpflege, für Friedensprojekte oder mit Kindern und Jugendlichen. (Stefanie Walter/epd)

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