Ukraine
Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein
Katharina Körting01.03.2022 jdiel Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Hier gehts zum gesprochenen Impuls bei SWR
Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!
Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein! Das haben einhundertfünfzig Kirchen aus der ganzen Welt 1948 in Amsterdam einmütig gesagt. Nach dem millionenfachen Tod und Leid und der himmelschreienden Grausamkeit im Zweiten Weltkrieg war das ihr gemeinsames Bekenntnis: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.
In Europa war es mit dem Ende des schrecklichen Weltkriegs in den Jahrzehnten danach stiller um den Krieg geworden. Gekämpft wurde anderswo, in anderen Gegenden der Erde. Es schien so, als hätten die Menschen Europas miteinander beschlossen: So etwas darf nie wieder geschehen. Doch dann kehrte der Krieg auf dem Balkan auf unseren Kontinent zurück mit Tod und Verderben. Und er ist geblieben:
Im Osten der Ukraine, mitten in Europa, herrscht bereits seit einigen Jahren wieder Krieg. Menschen töten Menschen, Städte und Dörfer werden unbewohnbar. Das Leid derjenigen, die in ihrer Heimat ausharren, ist unvorstellbar.
Jetzt ist dieser schmutzige, vermeintlich regionale Krieg zu einem großen Krieg geworden.
Doch egal ob klein oder groß: Krieg gibt dem Leben keinen Sinn, er ist sinnlos, er vernichtet Leben, zerstört Existenzen, legt lebenslang dunkle Schatten über die Seele. Er bricht auch nicht irgendwie von selbst aus, er entsteht nicht von selbst, er wird von Menschen gemacht.
Was ist unsere gemeinsame Aufgabe dabei, jenseits der Sorge, dass der Gaspreis steigen wird?
Gott ist ein Gott des Friedens. Ein Gott des Miteinanders, nicht des Gegeneinanders. Er hat uns einen Kopf und ein Herz gegeben, damit wir Wege finden, um zu verhindern, dass Menschen getötet werden. Wir können in seinem Namen zu Friedensstifterinnen und Friedensstiftern werden:
Wir können dagegenhalten, wenn der Krieg schöneredet wird.
Wir können dem Frieden das Wort reden, damit Menschen „in Frieden“ weiterleben können.
Wir können uns an die Seite der Opfer stellen, wo immer es geht.
Wir können Politikerinnen und Politiker auffordern, alles zu tun, was dem Frieden dient.
Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.
Um der Menschen willen soll Frieden sein.
Text: Dekan Andreas Klodt / Anstöße SWR1
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken