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Hoffnung auf Anerkennung

Medienprojekt mit unbegleiteten Minderjährigen

Heidi Förster

„Ich brauche Gewissheit, wie es weitergeht. Hoffentlich verstehen sie es.“ In einem Medienprojekt mit Pfarrer Wolfgang Prawitz haben elf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen in Comics und Filmen festgehalten. Am 9. Februar 2017 haben sie ihre Ergebnisse auf der großen Leinwand der Cinebar in Groß-Gerau der Öffentlichkeit präsentiert.

 „Das Interview“ heißt der eindrückliche Film, der szenisch aufzeigt, wie die Befragung beim Bundesamt für Flüchtlinge verläuft. Auf dem Weg dorthin werden Gedanken und Ängste eines Flüchtlings-Jugendlichen aus Syrien laut, ob der Dolmetscher richtig übersetzten wird und ob er glaubhaft machen kann, dass er in seiner Heimat täglich Angst haben musste, abends noch lebend nach Hause zu kommen.  Der 18-jährige Rami Aljarrah lebt seit 14 Monaten in Deutschland und spricht bereits erstaunlich gut deutsch. In Syrien hatte er die 11. Klasse besucht, wollte Chemielaborant werden. In Groß-Gerau besucht er Deutschkurse der Berufsschule und ist zuversichtlich, hier einmal studieren zu können.
In Comics erzählen die Jugendlichen von ihren Träumen, Freunde zu finden, schnell Deutsch zu lernen und von dem Wunsch, die Hilfe, die sie in Deutschland erfahren haben, an andere weitergeben zu können. „Die Jugendlichen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, haben die gleichen Wünsche nach Anerkennung, Freundschaften oder Beziehungen wie die Jugendlichen bei uns“, sagt Pfarrer Wolfgang Prawitz: „Vor allem haben sie den Wunsch, hierbleiben zu dürfen, weil dies ein Land ist, wo es Freiheit gibt und wo man mit Bildung etwas erreichen kann.“    
Für die anschaulichen Ergebnisse des Medienprojekts „Mit Medien Leben gestalten“ bekamen die Jugendlichen viel Applaus in der voll besetzten Cinebar. Die DVD mit Film, Comics und Toncollagen eignet sich für den Einsatz in Schulen oder Kirchengemeinden und ist bei Wolfgang Prawitz unter prawitz@t-online.de erhältlich.

Das Projekt fand in Kooperation mit Jan Ruland und Titus König vom Institut für Medienpädagogik und Kommunikation e.V. und mit der Sozialbegleiterin Anika Boß statt und wurde vom  Förderprogramm „Kulturkoffer“ des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Heidi Förster
Öffentlichkeitsarbeit

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