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Menschenrechtspreis 2025 geht an International Detention Coalition

Yaroslava DokhniakDas Visual des diesjährigen Menschenrechtspreises mit dem Titel "Bars" stammt von der ukrainischen Künstlerin Yaroslava Dokhniak.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung würdigt mit der Verleihung ihres Menschenrechtspreises in diesem Jahr die Arbeit von International Detention Coalition (IDC). IDC ist ein international agierendes Netzwerk, das sich seit Jahren mutig, unermüdlich und erfolgreich für die Rechte aller Menschen einsetzt, die von Migrationshaft betroffen sind.

Freiheitsentzug ist ein schwerer Eingriff in die Grundrechte und bedeutet für Menschen, die bereits Gewalt oder Krieg erlebt haben, eine große psychische Belastung. Trotzdem werden weltweit Hunderttausende Menschen unter Bedingungen festgehalten, die einem Gefängnisaufenthalt ähneln. In vielen Ländern ist die Inhaftnahme bei der Immigration, während eines Asylverfahrens oder einer Abschiebung gängige Praxis, oft ohne Zugang zu rechtlicher Vertretung.

Internationale Abkommen wie die Europäische Menschenrechtskonvention sagen jedoch ganz klar: Haft darf nur das letzte Mittel sein. Für Kinder ist sie laut UN-Kinderrechtskonvention grundsätzlich tabu. Doch die Realität sieht anders aus. International Detention Coalition (IDC) engagiert sich national und international für Gesetzesänderungen und arbeitet mit Regierungen, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen zusammen, um Haftpraktiken zu verbessern oder diese gänzlich abzuschaffen.

Humaner, sicherer und besser für alle

Durch Forschung, Vernetzung und Lobbyarbeit trägt IDC dazu bei, dass humanere Alternativen zum Einsatz kommen. Dazu zählen unter anderem Meldeauflagen, betreute Unterkünfte oder finanzielle Sicherheiten. Ziel ist es, Menschen ein würdiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen, während sie auf eine Entscheidung über ihr Aufenthaltsrecht warten.

Alternativen zu Migrationshaft wirken sich erwiesenermaßen positiv auf Einzelpersonen, aber eben auch auf das Zusammenleben vor Ort und in der Gesellschaft aus. Nicht zuletzt würden erhebliche Summen an Steuergeldern eingespart, die aktuell aufgewendet werden, um Menschen auf Flughäfen, Booten und in provisorischen Lagern festzusetzen – oft für unbestimmte Zeit.

IDC macht mit ihrer Arbeit eindücklich deutlich, dass Humanität und Steuerung in der Migrationspolitik nicht nur dringend geboten, sondern auch praktisch umsetzbar sind – zum Wohle aller.

Einladung zur Preisverleihung

Die Friedrich-Ebert-Stiftung zeichnet mit ihrem Menschenrechtspreis 2025 International Detention Coalition (IDC) aus. IDC setzt sich weltweit dafür ein, Haftpraktiken zu verbessern oder diese gänzlich abzuschaffen.

Wir laden Sie herzlich ein, mit uns bei der Festveranstaltung am 13. Oktober 2025 ein internationales Netzwerk zu würdigen, das sich mutig, beharrlich und erfolgreich für Menschen stark macht, die der Verletzung ihrer Rechte besonders schutzlos ausgeliefert sind.

Gemeinsam wollen wir ein Zeichen für die Gestaltung einer humanen Migrationspolitik setzen, die Gesellschaften stärkt und nicht spaltet.

Dazu heißen wir Reem Alabali Radovan, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, als Laudatorin herzlich willkommen.

Weiterhin freuen wir uns auf eine Paneldiskussion zum Thema "Kinder hinter Gittern: Realität und Rechte im Migrationskontext" mit Beiträgen u.a. von:

  • Saskia Esken, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Deutschen Bundestages
  • Dr. Najat Maalla M'jid, Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Gewalt gegen Kinder
  • Prof. Dr. Constantin Hruschka, Migrationsexperte, Evangelische Hochschule Freiburg
  • Carolina Gottardo, International Detention Coalition

FES Menschenrechtspreis 2025

Die Veranstaltung wird gedolmetscht. Die Veranstaltung findet ebenerdig statt und ist rollstuhlgerecht. Es gibt einen barrierefreien Zugang zu den Veranstaltungsräumen. Bitte melden Sie uns spezielle Anforderungen, wie Gebärdensprachdolmetschung, Unterstützung für blinde oder sehbehinderte Menschen oder die Notwendigkeit von Assistenz.

Informationen zur Künstlerin des Bildes "Bars"

Yaroslava Dokhniak ist eine ukrainische Künstlerin und stammt ursprünglich aus Luhansk, einer Stadt, die momentan unter russischer Besatzung steht. Nach Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 floh sie und lebte zwei Jahre lang im Vereinigten Königreich. Während dieser Zeit arbeitete sie mit mehreren Flüchtlingsorganisationen zusammen.

Ihre Kunst setzt sie sich häufig mit den Themen Krieg, Verlust und erzwungener Migration auseinander. Mit Illustrationen und visuellem Storytelling schärft Yaroslava das Bewusstsein für die Erfahrungen Geflüchteter und möchte so die Perspektive auf diese Themen beeinflussen. Das Visual des diesjährigen Menschenrechtspreises mit dem Titel "Bars" hat sie ursprünglich für das Kooperationsprojekt "Graphics: The Damages of Immigration Detention in Art" von IDC und Amnesty International Malaysia entworfen. Momentan lebt sie in Kiew. @yaroslava.arts

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