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Leonie Blum

Neue Flüchtlingsberaterin im Evangelischen Dekanat Kronberg

Nora HechlerLeonie Blum, unabhängige Flüchtlingsberaterin in der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus im Dekanat KronbergLeonie Blum

Seit einem guten halben Jahr ist Leonie Blum mit einer halben Stelle als unabhängige Flüchtlingsberaterin in der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus für das Dekanat Kronberg tätig.

Die 27-Jährige hat Soziale Arbeit Transnational an der FH Frankfurt studiert. Ihr Anerkennungspraktikum hat sie in der Jugendberufshilfe der Arbeiterwohlfahrt in Frankfurt-Höchst sowie in einem Wohnheim für Erwachsene mit psychischen Erkrankungen des Sozialwerks Main-Taunus in Frankfurt absolviert. Darüber hinaus hat sie neben dem Studium zwei Jahre bei der stationären Jugendhilfe des Evangelischen Regionalverbands Frankfurt und Offenbach gearbeitet.

„Andere Kulturen, Sprachen und Lebenserfahrungen in anderen Ländern haben mich schon immer begeistert. Insgesamt habe ich dreieinhalb Jahre im Ausland gelebt: in der Schulzeit für ein Jahr in Südafrika, nach dem Abi zwei Jahre auf einem Bücherschiff, das in afrikanischen Ländern unterwegs war, und während dem Studium war ich ein Semester in Istanbul“, erzählt sie.

In der stationären Jugendhilfe und der Jugendberufshilfe hatte sie erste berufliche Berührungspunkte mit Klient:innen, die einen Fluchthintergrund hatten und erfuhr, was dies für die Soziale Arbeit bedeutet. Diesem Aspekt widmete sich auch ihr Studienschwerpunkt. „Der Fokus war auf die Fragen gerichtet, wie wir Soziale Arbeit in Deutschland transnational denken können und wie internationaler Austausch, Zusammenarbeit und Begegnung neu gestaltet werden können“, erzählt Blum. Um weitere Erfahrungen zu sammeln, absolvierte sie nach dem Studium ein Praktikum in der Flüchtlingsberatung beim Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach.

„Ich war ja selbst im Ausland, in der Fremde, wo ich mich nicht auskannte. Mir wurde auch viel geholfen um anzukommen. Geflüchtete kommen zu uns in die Fremde. Bei ihnen kommen zu den kulturellen und sprachlichen Unterschieden oft traumatische Erfahrungen dazu, die sie erlebt haben, sowie die Trennung von ihrer Familie und Unsicherheit darüber, Schutz zu finden. Sie sind mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert“, erklärt sie. „Daher ist es umso wichtiger, dass wir ihnen offen begegnen und sie willkommen heißen. Wenn wir wollen, dass Menschen mit Fluchthintergrund gut bei uns ankommen, müssen wir sie dabei entsprechend unterstützen“, so Blum weiter.

Um ihr Wissen zu erweitern, hat sie bei der Diakonie Hessen eine Weiterbildung im Bereich Asyl- und Aufenthaltsrecht gemacht. „Schon im Studium und beim Praktikum in der Flüchtlingsberatung habe ich gemerkt, dass Mögliches und Unmögliches beim Aufenthalt von Geflüchteten im Rahmen des Rechts liegt und hier viele Fragen und Unsicherheiten bestehen. Mein Anliegen ist es, sie besonders in aufenthaltsrechtlichen Fragen aufzuklären, zu unterstützen und mit ihnen auf eine Bleibeperspektive hin zu arbeiten. Der Moment, in dem sie endlich anerkannt sind und die Sicherheit haben, dass sie bleiben dürfen, bewegt viel für die Menschen“, berichtet sie. An sie wenden sich sowohl Menschen, die im Asylverfahren sind, als auch solche, deren Antrag abgelehnt wurde. Im Verfahren bereitet sie die Klientinnen und Klienten unter anderem für das große Interview vor. Dazu gehört es, die eigene Lebens- und Fluchtgeschichte zu reflektieren. Nach der Anerkennung beschäftigt viele das Thema Familiennachzug.

„In der Flüchtlingsberatung ist ganz viel Vernetzung und Austausch mit anderen Beratungsstellen, ehrenamtlich Engagierten und den zuständigen Ämtern im Kreis nötig. Der Runde Tisch Main-Taunus unterstützt dieses Anliegen“, so Blum. Bei speziellen Beratungsbedarfen, die nicht zu ihrem Kompetenzbereich gehören, vermittelt sie entsprechend weiter. Viele Anfragen erreichen sie auch von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfenden, die mit ihr Fälle von Klient:innen besprechen möchten. Wichtig ist ihr zu betonen, dass sie eine unabhängige Beratung anbietet, die nicht an Ämter angebunden ist.

Leonie Blums Büro befindet sich in den Räumen des Familienzentrums „Schatzinsel“ der Evangelischen Familienbildung in der Königsteiner Straße 6a in Bad Soden. Eine wertvolle Synergie ist aus ihrer Sicht die direkte Nähe zu den Deutschkursen für Geflüchtete des Projektes „Deine Chance“ und den Kursangeboten der Evangelischen Familienbildung. So kann sie einerseits Menschen in die Kurse vermitteln und andererseits wenden sich Teilnehmende dieser Angebote vor Ort direkt mit Anfragen im Bereich der Flüchtlingsberatung an sie. Sowohl die Deutschkurse als auch ihr Beratungsangebot sind auf die finanzielle Hilfe durch Spenden und Sponsoren angewiesen.

Wer diese Arbeit unterstützen möchte, kann dies über folgendes Spendenkonto tun:
Evangelischer Regionalverwaltungsverband Oberursel
Evangelische Bank eG, Frankfurt a.M.
IBAN: DE12 5206 0410 0804 1002 04
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: Flüchtlingsberatung oder Deine Chance.

www.evangelische-familienbildung.de

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