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Kirchensynode hat begonnen

Synode: Nicht in Angst und Schrecken versetzen lassen

EKHN/RahnGottesdienst in der Frankfurter HeiliggeistkircheGottesdienst in der Frankfurter Heiliggeistkirche

Die Kirchensynode der EKHN hat angekündigt, sich inmitten von Populismus und Wahlkampfgetöse im 500. Jahr der Reformation nicht so einfach in Angst und Schrecken versetzen zu lassen.

EKHN/RahnBlick in den KirchenraumMit einem Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche hat die Frühjahrstagung der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) begonnen.

Darmstadt, 4. Mai 2017. Mit einem Gottesdienst hat am Donnerstagmorgen die Frühjahrstagung der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) begonnen. Noch bis Samstag beraten die 140 Delegierten des mit einem Parlament vergleichbaren Kirchengremiums im Frankfurter Dominikanerkloster unter der Leitung von Präses Ulrich Oelschläger. Auf der Tagesordnung steht  zum Auftakt unter anderem der Bericht von Kirchenpräsident Volker Jung zur Lage in Kirche und Gesellschaft. Jung will sich am Donnerstagvormittag (ab 11 Uhr) im 500. Jahr der Reformation mit den Auswirkungen des epochalen Ereignisses beschäftigen und daraus Zukunftsperspektiven für eine evangelische Kirche inmitten einer „nervösen Gesellschaft“ ziehen. Der Kirchenpräsident wird dabei auch auf das Thema Populismus im Wahljahr 2017 eingehen. Er wirbt dafür, „sich nicht in Angst und Schrecken versetzen zu lassen“. So gehöre es zu den wichtigsten Lehren der Reformation, dass es möglich sei, eine Vielfalt an Meinungen und Lebensentwürfen nebeneinander zu akzeptieren.

Resolution zur Flüchtlingspolitik erwartet

Eine Resolution zur Flüchtlingspolitik wurde für Donnerstagnachmittag (ab 15 Uhr) neu auf die Tagesordnung gesetzt. Der Entwurf sieht die aktuellen Entwicklungen in der Integrationspolitik angesichts des beginnenden Wahlkampfes für den Bundestag mit Sorge. So sei etwa eine Tendenz zu staatlichen „Glaubensprüfungen“ von getauften Flüchtlingen zu beobachten. Zuletzt seien beispielsweise auch Pfarrerinnen und Pfarrer zur religiösen Aktivität von neuen Gemeindemitgliedern detailliert befragt worden. Daneben wird eine weitere Resolution zum Thema Todesstrafe erwartet.

Akademie und Ausgrabungen im Blick

Ein Bericht über die Zukunftsperspektiven der beiden großen kirchlichen Jugend-Bildungsstätten in Hohensolms bei Wetzlar und dem Kloster Höchst im Odenwald ist für Freitagmittag (ab 12 Uhr) vorgesehen. Am Samstagmorgen (ab 9 Uhr) wird die Synode die Debatte über die Organisation der Pfarrstellen ab dem Jahr 2020 eröffnen. Bevorstehende Pensionierungswellen sowie der allmähliche Rückgang der Mitgliederzahlen infolge der Altersentwicklung machen Anpassungen notwendig. Schließlich informieren sich die Delegierten am Freitag über den Stand des Ausbaus der Evangelischen Akademie am Frankfurter Römerberg, sowie die Ausgrabungen in der Mainzer Johanniskirche, die derzeit als eine der wichtigsten archäologischen Stätten Deutschlands gilt.

Hintergrund zur Synode

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat rund 1,6 Millionen Mitglieder in 1151 Gemeinden und einen aktuellen Jahresetat von 595 Millionen Euro. Ihr Territorium reicht in etwa von Biedenkopf im Norden über das Rhein-Main-Gebiet bis Neckarsteinach im Süden. Fast ein Viertel des Gebiets gehört zwischen Diez und Worms auch zu Rheinland-Pfalz. Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit einem Präses.

Mehr Informationen: www.ekhn.de  #ekhnsyn

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