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Keine Gottesliebe ohne Menschenliebe

Rassismus ist Gewalt

bbiewDrei Religionen gemeinsam gegen Rassismus

„Rassismus bringt nicht nur Gewalt hervor, Rassismus ist bereits Gewalt.“ Das sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, in seiner Predigt in der Laurentiuskirche von Seeheim anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der Gottesdienst mit christlicher, jüdischer und muslimischer Beteiligung stand ganz im Zeichen der Terroranschläge in Neuseeland.

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Hass und Gewalt seien im Namen Gottes in keiner Weise zu rechtfertigen. Es sei grauenhaft und entsetzlich, wenn Menschen durch menschliche Gewalt sterben und sich diese Gewalt zudem gegen Menschen richte, die sich zum Gottesdienst versammelt hätten, betonte Jung mit Blick auf die 50 Todesopfer in den beiden Moscheen von Neuseeland. Wörtlich sagte der Kirchenpräsident: „Es gibt keine Gottesliebe ohne Menschenliebe.“ Einander respektieren als Menschen mit Würde das sei die Nächstenliebe des Alltags.

"Terror hat keine Religion"

Ähnlich äußerte sich der Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Daniel Neumann. Gott liebe Vielfalt. Die Bibel fange nicht mit einer Religion an, sondern mit den Menschen. „Die Menschheit ist wichtiger als die Religion“, erklärte Daniel Neumann in seinem Grußwort. Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Abdassamad El Yazidi betonte, dass der Terror nicht christlich, jüdisch oder muslimisch sein könne. „Terror hat keine Religion. Er missbraucht die Religion“, sagte El Yazidi in seiner Ansprache.

Großes Engagement bei den Internationalen Wochen

Die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus hatte den Gottesdienst in Seeheim initiiert, den Gemeindepfarrerin  Eva-Maria Loggen und ihr Kollege Christoph Sames mitgestalteten. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahl lautet das Motto der Internationalen Wochen in diesem Jahr „Europa wählt die Menschenwürde“. Dazu finden nach Angaben des geschäftsführenden Vorstands der Stiftung, Jürgen Micksch, bundesweit mehr als 1.800 Veranstaltungen statt. Das seien so viele wie nie zuvor. Micksch würdigte insbesondere das Engagement der Muslime, die sich zudem mit rund 1.700 Freitagsgebeten an den Internationalen Wochen beteiligt hätten. Im Vorfeld der Europawahlen wolle die Stiftung mit den Internationalen Wochen ein Zeichen gegen Rassismus und Nationalismus setzen.

Die Stiftung wurde 2014 auf Initiative des ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger mit Unterstützung des Interkulturellen Rates in Deutschland e.V., der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, des Fördervereins Pro Asyl e.V. und des Deutschen Gewerkschaftsbundes gegründet.

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