Flüchtlingsbeauftragter der EKD
„Seenotrettung ist eine christliche und humanitäre Pflicht“
Matthias Kauffmann/EKBO06.11.2024 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Das vom Bündnis United4Rescue initiierte Hintergrundgespräch mit Vertreter*innen der Rettungsorganisationen Sea Eye e.V., Sea-Watch e.V. und SOS Humanity e.V. fand am Mittwoch (5. November) in Berlin statt. Kernpunkte des Gespräches, an dem auch die amtierende Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs sowie Prälatin Anne Gidion, Bevollmächtigte des Rates der EKD, teilnahmen, waren die aktuelle Lage auf dem Mittelmeer, politische Hürden und Herausforderungen sowie der zunehmend schwierigere öffentliche Diskurs um Menschenrechte und Flüchtlingsschutz.
„Wir stehen als evangelische Kirche nicht nur an der Seite der zivilen Seenotrettung, sondern wir sind Teil der Rettungskette“, so Bischof Stäblein. „Ohne breite gesellschaftliche Unterstützung, ohne Spenden und Solidarität, können die Rettungsschiffe nicht auslaufen. Deswegen haben wir als EKD vor fünf Jahren United4Rescue gegründet. Deswegen haben wir für das kommende Jahr eine EKD-weite Kollekte zugunsten von United4Rescue beschlossen, um die Rettung Geflüchteter in Seenot weiter zu unterstützen. Denn: Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt”, bekräftigte der EKD-Flüchtlingsbeauftrage, Bischof Christian Stäblein.
Im aktuellen Diskurs werde das zivile Engagement zunehmend verunglimpft, schilderten die Vertreter*innen der Rettungsorganisationen; Flucht und Migration würden zum Sündenbock aller gesellschaftlichen Probleme erkoren: „Die Komplexität und Größe der aktuellen politischen Aufgaben darf nicht dazu führen, dass wir uns an das tausendfache Sterben im Mittelmeer gewöhnen oder es gar zum migrationspolitischen Kalkül machen“, so ihre Mahnung.
Die EKD ist Bündnispartnerin von United4Rescue. Das Bündnis verbindet rund 950 Organisationen und Gruppen, die dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken