Dekanat appelliert an den Landkreis
Sicherer Hafen Bergstraße?
bbiewMit diesem Schlauchboot setzten Flüchtlinge auf die griechische Insel Lesbos über. Im Hintergrund die türkische Küste.12.06.2020 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Das Evangelische Dekanat Bergstraße habe große Sorge um die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer, das zur gefährlichster Seeroute der Welt geworden sei, heißt es in einem Schreiben von Präses Dr. Michael Wörner und Dekan Arno Kreh an den Kreistagsvorsitzenden Gottfried Schneider.
Massengrab Mittelmeer
In den vergangenen fünf Jahren sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) etwa 15.000 Menschen bei der Überfahrt über das Mittelmeer gestorben oder verschollen. 2018 ertranken nach UNHCR-Angaben 2.277 Flüchtlinge im Mittelmeer. 2019 waren es über 1.100.
Darüber hinaus sitzen derzeit ca. 40.000 Flüchtlinge, die auf dem Seeweg von der Türkei in die EU kamen, auf den griechischen Inseln der Ostägäis fest und warten auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge. Die Lager gelten als hoffnungslos überfüllt. Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe und fürchten einen nicht zu kontrollierenden Ausbruch der Corona-Infektion.
Dem Sterben Einhalt gebieten
Das Bündnis „Sichere Häfen“ bekräftigt den Willen der aufnahmebereiten Kommunen, dem Sterben an den Grenzen Europas Einhalt zu gebieten und die humanitäre Katastrophe auf dem Mittelmeer zu beenden. Zugleich fordert das Bündnis von der Bundesregierung und dem Bundesinnenminister die Zusage, dass die aufnahmebereiten Kommunen die aus Seenot im Mittelmeer geretteten Geflüchteten auch aufnehmen können und die Kommunen bei der praktischen Aufnahme, der Unterbringung und der Finanzierung zu unterstützen.
In Hessen haben sich bislang diese Landkreise und Städte dem Bündnis angeschlossen: Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Landkreis Groß-Gerau, Gießen, Kassel, Marburg, Werra-Meißner-Kreis und Wiesbaden. Das Evangelische Dekanat bittet den Landkreis Bergstraße dem Beispiel dieser Städte und Kreise zu folgen.
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