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Solidarität mit afghanischen Frauen
Pexels/Pixabay09.09.2021 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Die Nachrichten und Bilder, die in den vergangenen Wochen von Afghanistan aus um die Welt gegangen sind, haben uns schwer erschüttert“, so Luise Böttcher, Vorsitzende im Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.. „Besonders die Frauen und Mädchen des Landes sehen einer ungewissen Zukunft entgegen: Zu den bereits bestehenden Problemen, wie einer angespannten Versorgungslage durch anhaltende Dürre und Missernten, kommt nun die Angst, dass ihre hart erarbeiteten Rechte und Bildungschancen um Jahre – vielleicht Jahrzehnte – zurückgeworfen werden.“ Vor dem Hintergrund dieser Eindrücke stellt der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e. V. einen Gebetsimpuls zu Verfügung. Außerdem wurden einige Organisationen recherchiert, die auf je eigene Weise Hilfe für afghanische Frauen und Mädchen leisten. Gebet und Spendenaufruf können unter www.evangelischefrauen.de/nachrichten/afghanistan heruntergeladen werden.
„Solidarität kann vielfältig sein, je nachdem welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen“, so Böttcher weiter. Ein Ausdruck von Solidarität nach außen kann es sein, an Demonstrationen teilzunehmen oder in den Sozialen Medien aufmerksam zu machen und entsprechende Beiträge zu teilen, auch wenn das allgemeine Interesse langsam nachlässt. Solidarität kann auch in der Stille sein. „Als christliche Frauen können wir unsere Solidarität im Gebet zum Ausdruck bringen, egal ob allein oder in der Gruppe. Für alle, denen hierfür die Worte fehlen, haben wir ein Gebet vorbereitet, das Hoffnungen, Wünsche und Bitten für die Afghaninnen zum Ausdruck bringt, die einer ungewissen Zukunft entgegenblicken.“ Solidarität kann auch in der Unterstützung von Organisationen zum Ausdruck kommen, die auf unterschiedliche Weise darauf hinarbeiten, dass sich die Lebenssituation für afghani-sche Frauen und Mädchen verbessert. Viele Hilfsorganisationen, die sich seit Jahren für deren Rechte, Bildung und Gesundheit einsetzen, sind aktuell vor allem bemüht die Sicherheit ihrer Partner*innen vor Ort zu gewährleisten. In vielen Fällen bedeutet das, den Frauen und ihren Familien zu helfen das Land zu verlassen.
Wenn sich diese akuten Fragen um Leben und Sicherheit der Mitarbeiter*innen geklärt haben, wird sich zeigen, wie die Arbeit für Frauen und Mädchen in Afghanistan zukünftig fortgesetzt werden kann. Organisationen wie der Afghanische Frauenverein e. V. oder medica mondiale e. V. arbeiten eng mit den Menschen vor Ort zusammen und oft mit der Unterstützung von Dorfältesten. Sie hoffen, dass es auch unter der erneuten Herrschaft der Taliban möglich sein wird, Projekte zu schulischer und beruflicher Bildung, medizinischer und psychosozialer Versorgung, rechtliche Beratung oder Versorgung mit Trinkwasser fortzuführen.
Neben den Frauen und Mädchen in Afghanistan brauchen auch diejenigen Hilfe und Aufmerksamkeit, denen es gelungen ist, das Land zu verlassen. Sie haben traumatische Erfahrungen hinter sich und müssen nun in einer fremden Umgebung neu anfangen. Dafür benötigen sie professionelle Unterstützung und Beratung, wie sie beispielsweise in Frankfurt vom interkulturellen Begegnungszentrum FiM – Frauenrecht ist Menschenrecht e.V. geleistet wird. Hier werden Frauen kultursensibel beraten, erhalten Unterstützung bei Fragen des Asylverfahrens und Hilfe bei der Aufarbeitung von Gewalterfahrungen. Während FiM sich an Frauen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsregionen richtet, ist der Verein ZAN e.V., ebenfalls in Frankfurt, auf Afghaninnen spezialisiert. Hier werden die Frauen dabei unterstützt, Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben, die sie für einen selbstbestimmten Alltag benötigen. Besonders wichtig sind dabei die Alphabetisierung und Sprachkenntnisse.
„Alle vier Organisationen leisten auf unterschiedliche Weise wichtige Arbeit für afghanische Frauen und Mädchen“, so Böttcher. „Sie alle sind dabei auf Spenden und Ihre Gebete angewiesen, um ihre jeweiligen Projekte fortführen zu können.“ Weitere Informationen zu den Organisationen sowie eine Vorlage für einen Aushang in den Gemeinden gibt es unter www.evangelischefrauen.de/nachrichten/afghanistan.
Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. (EFHN)
Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. ist ein Mitglieder- und Dachverband für Frauen- und Familienarbeit auf dem Gebiet der hessen-nassauischen Kirche. Der Verband ist die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Er fördert und unterstützt die Arbeit von und mit Frauen in kirchlichen Bezügen und ermutigt Frauen, in der heutigen Welt als Christinnen zu leben. Mit frauenspezifischer Kompetenz und Sicht setzt der Verband theologische, spirituelle, sozialdiakonische und politische Impulse.Zum Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. gehören 192 Mitgliedsgruppen, 79 Kirchengemeinden, 14 Frauenverbände und 373 Einzelmitglieder.
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