Menümobile menu

Diakonie und Caritas

Soziale und berufliche Teilhabe von Schutzsuchenden und Migrant*innen verbessern!

Diakonie DeutschlandDie Ausbildung von Geflüchteten unterstützen - Förderprogramm "Wirtschaft integriert"

Auf ihrem gemeinsamen Jahresempfang fordern Caritas und Diakonie in Brüssel, für Schutzsuchende und Migrant*innen gute Rahmenbedingungen für soziale und berufliche Teilhabe zu schaffen. Einwanderung in der EU und Deutschland sei notwendig und müsse als Chance gesehen werden. Insbesondere die Wohlfahrtsverbände seien in Deutschland wichtige Mittler, um Informations- und Kommunikationslücken zu schließen und Integrationsprogramme in die Tat umzusetzen.

Keine Arbeit, ein korrupter Staat, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung - es gibt vielfältige Gründe, warum Menschen ihr Land verlassen. Oder wie jetzt angesichts der sich verschlechternden Sicherheitslage in Afghanistan. Dies löst kontroverse Debatten um Flucht, Migration und Integration aus.

"Die EU und Deutschland benötigen dauerhaft Einwanderung. Von 400.000 Zuwandernden pro Jahr geht der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit aus. Wenn wir diesen Bedarf decken wollen, müssen wir aufhören, Einwanderung einseitig zu problematisieren. Wir müssen aktiv dafür sorgen, dass sie gelingen kann. Chancen und Erfolge fallen nicht vom Himmel", sagt Caritas-Präsident Peter Neher.

In Deutschland sind die Wohlfahrtsverbände wichtige Mittler, um Informations- und Kommunikationslücken zu schließen und Integrationsprogramme in die Tat umzusetzen. "Die Freie Wohlfahrtspflege hat über viele Jahre hinweg Erfahrung und Expertise aufgebaut, um Eingewanderte erfolgreich zu begleiten. Sprachkurse, Migrationsberatung und entsprechende Förderprogramme ebnen hier den Weg. Wir müssen Einwanderung aber auch als Chance sehen für ein vielfältiges und modernes Europa, mit allen Menschen, die bereit sind, daran mitzuwirken", unterstreicht der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie.

Wirksamere Fördermaßnahmen für Teilhabe

Integration muss als Zusammenleben in Vielfalt und Einheit verstanden werden. Dafür braucht es Maßnahmen der Politik, die der Gesellschaft die positiven Effekte von Zuwanderung vermitteln helfen. Gleichzeitig müssen Einwandernde und Schutzsuchende durch wirksame Fördermaßnahmen in ihrer Teilhabe unterstützt werden, machen die Präsidenten von Caritas und Diakonie anlässlich ihres gemeinsamen Jahresempfangs deutlich, der dieses Jahr nicht in Brüssel stattfindet, sondern digital übertragen wird. Teilhabe und Teilwerden finden vor allem vor Ort statt. Hier ist die Zivilgesellschaft gefragt, deren Projekte vorrangig - auch vor staatlichen Akteuren - gefördert und mit Aufgaben betraut werden sollte, wenn sie die Aufgaben besser lösen kann.

Im Flüchtlingsherbst 2015 haben sich die enormen zivilgesellschaftlichen Potenziale bei der Mobilisierung von Selbsthilfe und Solidarität deutlich gezeigt. Neben Integration muss vor allem die Verbesserung der Aufnahmebedingungen für Asylsuchende Vorrang vor Rückkehrmaßnahmen haben.

Soziale und berufliche Integration

Die Veranstaltung der beiden christlichen Wohlfahrtsverbände steht unter dem Leitgedanken "Soziale und berufliche Teilhabe von Migrant*innen und Schutzsuchenden - Der Beitrag von Caritas und Diakonie". Die Präsidenten diskutieren mit Johannes Luchner, stellvertretender Generaldirektor EU-Kommission für Migration und Inneres, und den Europaabgeordneten Lena Düpont (CDU) und Erik Marquardt (Grüne) darüber, wie die Voraussetzungen für die Teilhabe von Eingewanderten verbessert werden können.

Aktionsplan soll Hindernisse beseitigen

Von den knapp 450 Millionen Menschen, die heute in der EU leben, sind knapp 34 Millionen außerhalb der EU geboren. Zudem leben viele EU-Bürgerinnen und -Bürger nicht in ihrem Heimatland, sondern in einem anderen EU-Mitgliedsstaat. Der Ende 2020 von der EU-Kommission verabschiedete "Aktionsplan für Integration und Inklusion 2021-2027" erkennt den wichtigen Beitrag von Migrant*innen zur Europäischen Union an und soll die Hindernisse beseitigen, welche die Teilhabe am Arbeitsmarkt und der europäischen Gesellschaft erschweren. Die Förderung des sozialen Zusammenhalts ist eines der Kernanliegen des Aktionsplans, erklärt Johannes Luchner.

Zwei Beispiel-Projekte von Caritas und Diakonie

Wie mit zielgerichtetem Engagement, unterstützt durch Fördermittel der EU, ganz konkret Teilhabe erreicht werden kann, stellen beim Jahresempfang exemplarisch zwei Projekte von Caritas und Diakonie vor: Das Projekt "Deine.ART" aus dem Diözesancaritasverband Köln setzt auf kreative Förderinstrumenten. U.a. durch Literaturangebote, Sing- und Rhythmusübungen oder Fotoprojekte werden Migrant*innen in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Selbstwahrnehmung gestärkt. Das Netzwerk "Partizipation Bergisches Städtedreieck", an dem u.a. die Diakonie Wuppertal und die Caritas aus Solingen und Remscheid beteiligt sind, unterstützt Asylsuchende etwa bei der beruflichen Orientierung, der Vermittlung von Sprachkursen und veranstaltet Schulungen für Mitarbeitende von Jobcentern und Kommunen.

Weitere Informationen:

Diakonie Wuppertal: Europäischer Sozialfonds (ESF) Programm "Partizipation Bergisches Städtedreieck" IvAF - Integration von Asylbewerberinnen, Asylbewerbern und Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.


Caritas Köln: Asyl- und Migrationsfonds (AMIF)-Projekt "Deine.Art" "Kunst und Kultur für Integration" zur Förderung eines Entfaltungs- und Empowerment Prozesses.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top