Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Handwerk und Kirche wollen bei Integration Nägel mit Köpfen
Nicht reden, sondern handeln: Die evangelischen Kirchen in Hessen und die Handwerkskammern im Bundesland haben auf einen pragmatischen Umgang mit den Herausforderungen durch die Aufnahme von Flüchtlingen gedrängt.Jung kritisiert aktuelle Flüchtlingspolitik scharf
Das Asylpaket II wird die Flüchtlingsfrage eher verschärfen und Integration verhindern. „Wenn legaler Familiennachzug nicht möglich ist, werden sich viele Mütter und Kinder in Booten allein auf den Weg machen.“ sagte der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, in einem Zeitungsinterview.„Geben wir die Empathie auf, geben wir die Menschlichkeit auf“
Wie soll mit der hohen Zahl Geflüchteter in Deutschland umgegangen werden? Der Rat der EKD hat Stellung bezogen. Auch Kirchenpräsident Jung gehört zum neuen EKD-Rat.„Zelten wir noch oder wohnen wir schon?“
In sieben Thesen erläutert Andreas Lipsch, Leiter des Bereichs Flucht, Interkulturelle Arbeit und Migration bei der Diakonie Hessen warum nachhaltige Flüchtlingspolitik als inklusive Sozialpolitik zu verstehen ist.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.