G20-Gipfel Hamburg
Orientierung am Wohl der einen Menschheitsfamilie
sitox/istock.comG20 Staaten04.07.2017 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Es bereitet uns Sorge, dass in vielen Teilen der Welt Bewegungen an Zuspruch gewinnen, die die Verantwortung ihrer Länder für die Weltgemeinschaft bestreiten“, so Marx und Bedford-Strohm. Ohne internationale Zusammenarbeit und globale Solidarität seien die Herausforderungen der Gegenwart nicht zu bewältigen. Beispiele seien die Klimaveränderungen, gewalttätige Großkonflikte sowie Armut und extreme Ungleichheit.
Pariser Klimaschutzabkommen als Ausgangspunkt
Mit Blick auf die Erderwärmung drängen die Kirchenvertreter darauf, dass die Pariser Klimaschutzvereinbarung Grundlage der weiteren internationalen Verhandlungen bleiben müsse. „Der Rückzug von den in Paris übernommenen Verpflichtungen ist ebenso wenig verantwortliche Politik wie eine nur halbherzige Umsetzung. Vom G20-Gipfel sollte deshalb das Signal ausgehen, dass ‚Paris‘ der Ausgangspunkt aller weiteren Bemühungen um eine ambitionierte Klimapolitik bleibt.“
Weltweites Armutsniveau bedroht auch Stabilität in Europa
Die beiden Kirchen erinnern auch an die von den Vereinten Nationen 2015 beschlossene „Agenda 2030“ und die dort formulierten „nachhaltigen Entwicklungsziele“. Das weltweite Armutsniveau bezeichnen sie als „humanitäre Katastrophe, die sich tagtäglich ereignet“.
Afrika müsse künftig im Zentrum der internationalen politischen Anstrengungen stehen. „Das ist nicht allein ein Gebot der Solidarität mit jenen, die heute am stärksten von Armut geschlagen sind. Es ist auch ein Gebot der Vernunft, denn gerade wir in Europa werden dauerhaft keine Stabilität erleben, wenn die Nachbarn ihre Verhältnisse nicht als menschenwürdig erleben“, so die Kirchenvertreter.
Mehr Waffen lösen keine Probleme
Vor allem mit Blick auf die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten erhoffen sich die Kirchenvertreter vom Gipfel in Hamburg das „Signal für eine neue kooperative Sicherheits- und Friedenspolitik“. Die Staatenlenker müssten „jeder Aufrüstungsideologie widerstehen: Mehr Waffen sind keine Lösung“, heißt es in der Erklärung.
Wenn Protest – dann gewaltfrei
Mit ihren Forderungen richten sich die Kirchenvertreter nicht nur an die Gipfelteilnehmer. Auch die Kritiker der Veranstaltung seien aufgerufen, „den politischen und gesellschaftlichen Dialog ausschließlich auf gewaltfreiem Weg zu suchen und sich gemeinsam der Verantwortung für die Eine Welt zu stellen.“
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