Standpunkte aus Kirche & Diakonie
EKD-Präses Rekowski besorgt über geplante Änderung
Der Bundestag hat über eine weitere Aussetzung des Familiennachzugs abgestimmt. Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus dürfen bis Ende Juli keine Familienangehörigen nach Deutschland holen. Der EKD-Migrationsexperte Manfred Rekowski kritisiert die von Union und SPD geplante Deckelung des Familiennachzugs auf 1000 Personen pro Monat. Auch EKHN und Diakonie Hessen fordern eine human geregelte Familienzusammenführung.Kritik an Kompromiss zum Familiennachzug
Große Enttäuschung über den Kompromiss von CDU/CSU und SPD zum Familiennachzug von Flüchtlingen. Kirchen und Diakonie fordern, die Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten sofort zu beenden.Menschenrecht auf Schutz und Asyl erhalten
Die Diakonie Deutschland hat gemeinsam mit elf weiteren Verbänden und Flüchtlingsorganisationen das Positionspapier „Für den Fortbestand des Zugangs zum individuellen Asylrecht in Europa - zu den aktuellen Reformvorschlägen für das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS)“ veröffentlicht.Lipsch: Europa verschließt sich den Flüchtlingen
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden 2017 in Deutschland rund 186.000 Asylsuchende registriert, rund 100.000 weniger als 2016. Laut Bundesinnenminister de Maizière habe man die Flüchtlingskrise nun "im Griff". Pfarrer Andreas Lipsch sieht allerdings keinen Grund zum Feiern.Flüchtlinge: Klare Perspektiven und Hilfen schaffen Sicherheit
Zum Beginn der Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD bekräftigt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, die Forderungen nach gesellschaftlicher Teilhabe von Geflüchteten.Sorge um Flüchtlingsschutz bei EU-Asylrechtsreform
Europa muss ein Kontinent der Humanität und Solidarität bleiben und die Tür offen halten für schutzsuchende Männer, Frauen und Kinder - dabei muss jedes Land Verantwortung übernehmen", fordern die Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes und der Diakonie Deutschland, Peter Neher und Ulrich Lilie, anlässlich des heutigen Treffens des Europäischen Rates.Rechtsextremismus bleibt Herausforderung
Die hessen-nassauische Kirchensynode bleibt am Thema Rechtsextremismus und Populismus dran: die Delegierten begrüssten ein EKD-Papier, das das Problem intensiv beschreibt und angeht.Landessynode setzt sich für Abschiebestopp und Familiennachzug ein
Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat am 29. November 2017 mit einer Entschließung an die Bundesregierung und die Landesregierungen in Hessen und Thüringen appelliert, den bis März 2018 ausgesetzten Familiennachzug für subsidiär Geschützte ab April 2018 wieder zu ermöglichen.Nationale Asylstandards nicht aufweichen
Mit Sorge sieht die Diakonie die Diskussionen um die Reform des gemeinsamen Europäischen Asylsystems. „Die Kooperation mit Drittstaaten und ein verstärkter Grenzschutz dürfen nicht dazu führen, dass nationale Asylstandards aufgeweicht und die individuellen Rechte von Schutzsuchenden eingeschränkt werden“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am 14. November vor der EKD-Synode in Bonn.Menschenrechts-Organisationen fordern Erhalt des individuellen Asylrechts
Die Diakonie Deutschland appelliert gemeinsam mit Amnesty International, der Arbeiterwohlfahrt, dem Paritätische Gesamtverband, dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst, der Neue Richtervereinigung und Pro Asyl an die an den Sondierungsgesprächen beteiligten Parteien, dass sich die zukünftige Bundesregierung bei den kommenden EU-Ratsverhandlungen über die Reform des gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) mit Nachdruck für den Erhalt der bisher geltenden völkerrechtlichen, menschenrechtlichen und europarechtlichen Standards einsetzt.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.