Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Neuaufstellung des Europäischen Asylsystems dringend notwendig
Zum Start der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli appellieren die evangelischen Hilfswerke Diakonie Deutschland und Brot für die Welt an die Bundesregierung, ihrer Ankündigung, sich im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft für eine grundlegende Reform des Europäischen Asylsystems einzusetzen, Taten folgen zu lassen.Deutschland nimmt 243 Kinder und ihre Familien auf
Deutschland nimmt insgesamt 243 Kinder und ihre Familienangehörigen aus griechischen Flüchtlingslagern auf. Das ist ein Ergebnis der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern am 19. Juni in Erfurt. Die Diakonie Deutschland begrüßt die Entscheidung fordert aber gleichzeitig einen geregelten Aufnahme-Mechanismus für Flüchtlinge statt eine handverlesene Aufnahme.Mehr Schutz statt mehr Abschiebungsdruck
Anlässlich der Innenministerkonferenz vom 17. bis 19. Juni in Erfurt appelliert die Diakonie Deutschland an Bund und Länder, die Aufnahme, Unterbringung und Beratung von Flüchtlingen in Deutschland und der EU zu verbessern. Derzeit steht vor allem auf der Tagesordnung, wie die momentan ausgesetzten Abschiebungen nach der Corona-Pandemie wiederaufgenommen und verstärkt durchgeführt werden können.Bündnis bekräftigt Forderungen an Hessischen Innenminister
Das hessische Bündnis #MenschenWürdeSchützen - Flüchtlinge aufnehmen jetzt! fordert den Hessischen Innenminister Peter Beuth anlässlich der vom 17. bis 19. Juni 2020 in Erfurt tagenden Innenministerkonferenz (IMK) auf, endlich ein eigenes Landesaufnahmeprogramm aufzulegen.Sieben Schritte für eine zukunftsfähige Flüchtlingspolitik
Ein Jahr nach Beschluss des Migrationspaketes durch den Bundestag am 7. Juni 2019 ist Deutschland von einer einwanderungs- und flüchtlingsfreundlichen Republik noch weit entfernt, so die Bilanz der Diakonie Deutschland. Von den insgesamt beschlossenen acht Gesetzen, die von einer erleichterten Fachkräfteeinwanderung bis zur Beschleunigung der Ausreise von ausreisepflichtigen Personen reichen, hat keines die geplanten Ziele erreicht.Angekündigte Flüchtlingsaufnahme guter erster Schritt
Die Diakonie Hessen begrüßt die Ankündigung der Hessischen Landesregierung, zusätzlich 100 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus den überfüllten griechischen Lagern aufzunehmen. „Das ist ein guter erster Schritt, den wir als Diakonie Hessen sehr begrüßen“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. Jetzt müsse ein Landesaufnahmeprogramm folgen.Flüchtlingsunterkünfte dürfen nicht zu Corona-Hotspots werden
Mit Blick auf die jüngsten Corona-Ausbrüche in großen Flüchtlingsunterkünften mahnen die Diakonie Deutschland und der Deutsche Caritasverband einen verbesserten Schutz der dort lebenden Menschen vor dem Corona-Virus an.Unterkünfte für Flüchtlinge wurden bei Coronaschutzmaßnahmen vernachlässigt
Mit Blick auf die Ausbrüche des Corona-Virus in Flüchtlingsunterkünften in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz fordert die Diakonie Deutschland schnelles Handeln. Diakonie-Präsident ckritisiert: „Bei den Maßnahmen zum Schutz vor Ausbreitung der Corona-Pandemie wurden Geflüchtete weitestgehend vergessen.“Globaler Virus erfordert grenzüberschreitende Solidarität
Die Diakonie Hessen fordert die Aufnahme von Flüchtlingen und startet die Kampagne #menschenwürdeschützen. Flüchtlinge aufnehmen – jetzt! Angesichts eines globalen Virus müsse auch die Solidarität Grenzen überschreiten, so Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. Er appelliert an die Landesregierungen in Hessen und Rheinland-Pfalz, Menschen aus griechischen Flüchtlingslagern kurzfristig und unbürokratisch aufzunehmen.Halt und Hoffnung in Einsamkeit finden – Flüchtlinge nicht vergessen!
In seiner Botschaft zu Karfreitag hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung angesichts der Kontaktsperren an die Trost spendende Kraft der Leidensgeschichte von Jesus Christus erinnert. Gerade in der Leidensgeschichte Jesu spiele auch die schwere Last der Einsamkeit eine wichtige Rolle. Gleichzeitig mahnte Jung, in der Coronakrise auch das Schicksal der Flüchtlinge in den griechischen Lagern nicht zu vergessen.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.