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Integration

Film erklärt Flüchtlingen Mülltrennung und Kehrpflicht

bob_bosewell/istockphoto.com

In Deutschland gibt es für alles Regeln - zum Beispiel im Mietrecht. Viele Geflüchtete sind damit überfordert, sagt die „Ökumenische Wohnhilfe im Taunus“. Deshalb hat der Verein jetzt einen Erklärfilm produziert. Themen sind zum Beispiel die Mülltrennung aber auch der Hinweis, in einer Wohnung keinen Kaffee zu rösten.

Flüchtlinge können seit kurzem durch einen Animationsfilm lernen, wie man in Deutschland eine Wohnung mietet und was man dabei beachten muss. Die „Ökumenische Wohnhilfe im Taunus“ habe festgestellt, dass Flüchtlinge häufig  „wenig realistische Vorstellungen vom Wohnen in Deutschland haben“, sagte der Geschäftsführer Marcus Krüger .

Film ist mit sechs Sprachen untertitelt

Der in Hofheim am Taunus ansässige Verein hat deshalb einen achtminütigen Animationsfilm mit Untertiteln in bisher sechs Sprachen für das Internet erstellt - laut Krüger der erste seiner Art in Deutschland. Der Film „Meine erste Wohnung in Deutschland“ ist nach Krügers Angaben aus den Erfahrungen von Vorträgen in Sammelunterkünften und Beratungsfällen erwachsen.

Mülltrennung und Nebenkosten - in anderen Ländern keine Pflicht

Flüchtlinge wüssten häufig nichts über Nebenkosten, denn die spielten in einer Unterkunft keine Rolle. Auch dass der Abschluss und die Kündigung eines Mietvertrags schriftlich geschehen müssten, sei in anderen Ländern nicht Pflicht. Der Film der Ökumenischen Wohnhilfe macht auch mit typisch deutschen Anforderungen bekannt: „Die Mülltrennung spielt in der Unterkunft keine Rolle, aber die Wohnungsnachbarn messen den Integrationserfolg daran“, sagte Krüger.

„Bitte kein Feuer in der Wohnung machen“

Auch dass die Hausordnung in Deutschland vorsieht, die Treppe zu putzen und die Straße zu kehren, sei im Ausland häufig unüblich. Selbst der kurios klingende Rat im Film „In der Wohnung sollte kein großes Feuer gemacht werden. Vermeiden Sie es, Kaffee zu rösten“ habe seinen Grund in „nicht wenigen Erfahrungsfällen“, sagte Krüger. In Eritrea und Äthiopien sei es üblich, Kaffee in einer Zeremonie mit einer großen Pfanne zu rösten. Im Garten sei das in Ordnung, aber in der Wohnung könne das „eine große Sauerei“ geben.

Verein wird durch beide große Kirchen unterstützt

Die 1991 gegründete „Ökumenische Wohnhilfe im Taunus“ versucht, Menschen in Wohnungsnot im Main-Taunus-Kreis und im Hochtaunuskreis zu helfen. Der von einem Förderverein und beiden großen Kirchen unterstützte Verein hat nach eigenen Angaben Ende vergangenen Jahres 301 wohnungssuchende Haushalte mit 723 Personen registriert. 35 Prozent der Haushalte seien anerkannte Flüchtlinge, die mangels Wohnung weiterhin in einer Sammelunterkunft leben müssten.

Hier können Sie sich den Erklärfilm anschauen

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