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Seenotrettung

Europäische Kirchen fordern EU-Seenotrettungsmission

Friedrich Reich/RESQSHIP

In Italien ist die Kapitänin des Seenotrettungsschiffs „Sea-Watch 3“, Carola Rackete, zu einer weiteren Vernehmung erschienen. Das berichten mehrere Medien. Der Grund: Gegen sie wird unter anderem wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt. Europäische Kirchen und Hilfswerke forderten ein Ende der Kriminalisierung von Nichtregierungsorganisationen, die Menschen aus Seenot retten.

Angeschlossen haben sich dem Appell an die Ministerinnen und Minister für Justiz und Inneres der Europäischen Union alle evangelischen Entwicklungs- und humanitären Hilfswerke, die in ACT Alliance EU zusammengeschlossen sind.

Breites Bündnis für Appell an die Europäische Union

Mit dabei sind außerdem die Mitgliedsorganisationen der Kirchlichen Kommission für Migranten in Europe (CCME) und die Konferenz der Europäischen Kirchen (KEK), in der die protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen Europas zusammengeschlossen sind.

Vorrang von Menschenleben vor politischen Erwägungen

Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt und zugleich Vorsitzende der ACT Alliance EU, sagt: „Es ist ein sehr starkes Signal,  dass diese drei großen europäischen kirchlichen Allianzen sich erstmals gemeinsam äußern, weil sie die fundamentalen europäischen Werte und den Vorrang des menschlichen Lebens vor politischen Erwägungen gefährdet sehen.“

EU-Notfallplan für Bootsflüchtlinge

Zusammen forderten sie ein Ende der Kriminalisierung von Nichtregierungsorganisationen, die Menschen aus Seenot retten, und eine erneute EU-Seenotrettungsmission. „Wir wollen außerdem einen sofortigen EU-Notfallplan für Bootsflüchtlinge, sowie die Einstellung der Kooperationen mit Libyen und anderen Anrainerstaaten, in denen Menschenrechte nicht gesichert sind,“ so Füllkrug-Weitzel.

Ohne legale Einreise kein Ende des Sterbens

Besonders unter den dramatischen Umständen, denen Flüchtlinge und Migrierende ausgesetzt sind, sehe man die EU in der Verantwortung, die Unantastbarkeit, Würde und das Recht auf Leben aller Menschen zu fördern, zu respektieren und zu schützen, so Füllkrug-Weitzel weiter. Ohne erweiterte Resettlementprogramme und legale Einreisewege werde das Sterben auf dem Mittelmeer kein Ende haben.


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