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Wahl des Präses

Ulrich Oelschläger wieder an der Spitze der Synode

EKHN/RahnUlrich Oelschläger: Präses der Zwölften KirchensynodeUlrich Oelschläger: Präses der Zwölften Kirchensynode

Mit großer Mehrheit ist Ulrich Oelschläger erneut zum Präses der hessen-nassauischen Kirchensynode gewählt worden. In seiner Bewerbungsrede trat er für eine ein Kirche ein, die vor allem den Dialog mit anderen Religionen und gesellschaftlichen Gruppen sucht.

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Der Kirchenpräsident gratuliert: Ulrich Oelschläger und Volker Jung (r.) Gratulation: Kirchenpräsident Volker Jung, Präses Ulrich Oelschläger, Stellvetretende Kirchenpräsidentin Scherf, Verwaltungschef Heinz Thomas Striegler Ulrich Oelschläger gespannt während der Stimmenauszählung Dr. Ulrich Oelschläger Dr. Ulrich Oelschläger Dr. Ulrich Oelschläger

Frankfurt, 2. Juni 2016. Dr. Ulrich Oelschläger ist erneut Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Auf ihrer konstituierenden Sitzung wählten die Delegierten der Zwölften Kirchensynode den 69 Jahre alten früheren Studiendirektor am Donnerstag (2. Juni) in Frankfurt am Main mit großer Mehrheit wieder. Er erhielt 125 von 133 abgegebenen Stimmen. Fünf Delegierte stimmten mit Nein, drei enthielten sich. Eine Gegenkandidatur gab es nicht. Der Präses ist mit einem „Parlamentspräsidenten“ vergleichbar und verantwortlich für die Leitung der Kirchensynode. Oelschläger war bereits 2010 zum Vorsitzenden der Elften Kirchensynode gewählt worden. Mitglied des mit einem Parlament vergleichbaren Kirchengremiums wurde der Pädagoge und Philologe erstmals 1992. Der im nordrhein-westfälischen Oberhausen geborene Oelschläger wuchs seit seinem zwölften Lebensjahr in Rheinhessen auf. Der Pfarrerssohn studierte Germanistik, Theologie, Philosophie und Deutsche Volkskunde. Später arbeitete er als Gymnasiallehrer und wurde Studiendirektor bei der Schulaufsicht in Rheinland-Pfalz.

Zu seiner Stellvertreterin wurde - wie schon in der zurückliegenden Synode - die Frankfurter Pfarrerin Dr. Susanne Bei der Wieden gewählt. Sie erhielt 124 von 131 abgegebenen Stimmen; vier Synodale votierten mit Nein, drei enthielten sich bei Bei der Wieden. 

Evangelische Kirche im Dialog gefragt

In seiner Vorstellungsrede vor den 140 Kirchenvertretern bekannte sich Präses Oelschläger zu einer Kirche, die sich über geistliche Fragen hinaus auch ihrer „gesellschaftlichen Verantwortung“ stellen müsse. Als Beispiel nannte er unter anderem den Fluglärm im Rhein-Main-Gebiet, die  wachsende Armut oder die Flüchtlingsfrage als Themen, bei denen sich die Synode schon in der Vergangenheit deutlich positioniert habe. Oelschläger wünsche sich eine Kirche und eine Synode, die „das Gute bewahrt und offen ist für das Neue“. Zudem sprach er sich dafür aus, das Gespräch mit der katholischen Kirche, mit anderen Religionen, mit der Philosophie und mit der Politik zu verstärken. „Wir brauchen den Dialog“, so Oelschläger.

Zur Person Dr. Ulrich Oelschläger

Dr. Ulrich Oelschläger wurde am 8. September 1946 in Oberhausen in eine Pfarrfamilie hinein geboren und ist in Bielefeld aufgewachsen. Als Zwölfjähriger gelangte er ins rheinhessische Fürfeld im Dekanat Wöllstein. Nach dem Abitur am altsprachlichen Gymnasium in Bad Kreuznach (1966) studierte Oelschläger in Mainz Germanistik, Theologie, Philosophie und Deutsche Volkskunde. Nach dem Zweiten Staatsexamen wurde er Lehrer am Albert-Einstein-Gymnasium in Frankenthal und unterrichtet dort seitdem Deutsch, evangelische Religion, Philosophie und Ethik sowie Hebräisch. Seit 1981 wirkt er in der Stellung eines Studiendirektors bei der Schulaufsicht als Regionaler Fachberater für Evangelische Religion. Berufsbegleitend studierte er von 1994 bis 2004 in Mainz an der Evangelischen Theologischen Fakultät Judaistik und schloss mit einer Promotion zum jüdisch -christlichen Verhältnis ab. Oelschläger wohnt seit 1972 mit seiner Frau in Worms. Seit 1986 ist er Kirchenvorsteher in der Wormser Magnusgemeinde. Er gehörte unter anderem der Dekanatssynode Worms-Wonnegau an und hat als letzter Präses des selbständigen Dekanates Worms die Vereinigung der Dekanate Worms und Osthofen mit gestaltet. Mitglied der Kirchensynode der EKHN ist Oelschläger seit 1992. Von 1998 an gehört er zudem dem Kirchensynodalvorstand (KSV) an. Oelschläger engagiert sich stark im Jüdisch-Christlichen Dialog. Er gehört dem deutschlandweiten Lenkungsausschuss für das Reformationsjubiläum 2017 an und ist Lutherbeauftragter der Stadt Worms. Oelschläger ist auch  Mitglied im Kuratorium der Ehrenamtsakademie der EKHN und der Stiftung der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau (EJHN). 

Hintergrund zur Kirchensyode

Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Aktuell hat sie 140 Mitglieder, die von den regionalen Dekanatssynoden in die Kirchensynode gewählt werden. Das Gremium erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter wie das des Kirchenpräsidenten und beschließt den Haushalt. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Entscheidungen vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit einem oder einer Präses. Gemäß Kirchenordnung sollen möglichst zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel Pfarrerinnen und Pfarrer. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat rund 1,6 Millionen Mitglieder in 1151 Gemeinden und 2016 einen Jahresetat von rund 578 Millionen Euro. Ihr Kirchengebiet reicht in etwa von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden. Rund ein Viertel des Kirchengebiets gehört zwischen Bad-Marienberg und Worms auch zu Rheinland-Pfalz.

Download Portraitfoto Oelschläger / direkter Link (Quelle: EKHN/Oeser)

Download Rede Oelschläger / direkter Link

Berichte über die Synoden-Tagung

Twitterwall zur Synode

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